Worte können vieles ausdrücken…

Worte können vieles ausdrücken…



Sicherlich kann man miteinander reden. Doch Reden bedeutet Echtzeit. Echtzeit, wo man kaum zum Nachdenken kommt. Natürlich kann man nachdenken, während man miteinander redet. Doch manche Gedanken bleiben verschlossen - sie kommen erst nach dem Gespräch zum Vorschein und fallen nutzlos aus dem Kopf, oder verrinnen in sich und kein Schwein hat etwas davon. Da gibt es eine Lösung: Schreiben!

Einfach die Worte aufschreiben, die zwischen den Sätzen, die man redet, stecken, und die nicht so einfach hervorkommen wollen. Vielleicht, weil man sich nicht traut, oder weil man sie noch nicht zu ganzen Sätzen verknüpfen kann, wo auch Sinn dahinter steckt. Deshalb schreibe ich Gedichte und Kurzgeschichten, um die Worte, die ich nicht loswerden kann, loszuwerden, um im Unterbewusstsein schwirrende Gedanken zu verarbeiten, um mich damit auseinandersetzen. Wie diese Worte an meine Nachbarin, die zwar darum weiß, aber irgendwie nicht damit fertig wird. Ich lasse ihr Zeit, doch kann zuviel Zeit auch tödlich sein und denjenigen, der hofft, vom Ziel weiter hinfort bringen, als er meint, näherzukommen...


Kein Weg…?


Die Maid, die ick so sehr erstrebe
Die wär’ det Salz, wat ick für’s Lebe’
Bräuchte – doch det is recht schwer
So wünsch ick mir ne Lösung her!

Alleene schon der Hautkontakt
Ist so mühevoll, vertrackt
Händchen jeben, „Tachchen“, „Tschüsse“
Sind die ein’zgen Hautjenüsse…

Vielleicht wartet sie uff wat
Wartet, det ick ihr doch glatt
Eben so, wie Mann det tut
Nen Küsschen jibt – und: allet jut?

Oh man, ick kann doch jarnich sehen
Wat für Jedanken ihr sich drehen
Jedankenlesen - kann ich nich
Kein Weg zum Ziel: „Ick liebe dich“

Natürlich heißt’s: „Ick liebe dir“
Zumindest wär’s für unser „Wir“
Det Beste, doch mich kann nichts rette’
Ick bin der Nachbar n u r, der nette

Ein F r e u n d, mein Jott, wie dat nur klingt
Wo hat sie dieset Wort jedingt?
Wat muss ick machen, wat nur, wie…?
Damit sie aufwacht, ma chérie…?

Lass sie sehen, lass sie fühlen
Wie in mia Jefühle wühlen!
Die mich inniglich auffressen
Nee, ick kann sie nich vajessen…

Träumen tu’ ick, von ihr oft…
Wo man tut, wat Mann erhofft…
Jetzt… erstick ick noch im Gram…
Nur die Praxis wär heilsam

*

Und wenn ick seh’ sie vor mia steh’n
Dann alle Kümmernisse jeh’n
Hinfort, …bis sie dann wieda jeht…

Und Andy vor dem Abgrund steht…

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