Je ...., desto ...?

Sixtynine

Wie ich ja das eine oder andere Mal schon erwähnte, lebe ich seit 2006 alleine, und bin seit Anfang 2007 immer wieder einmal auf der Suche nach der Einen, die mir den Rest des Lebens lebenswert machen, oder endgültig vergällen kann.

Da mir eine meiner zwei Freundinnen, noch dazu die eine mit hormonellem Hintergrund, seit einiger Zeit entgleitet, bin ich auf verschiedenen Plattformen wieder zaghaft auf der Suche.

Und schon fällt mir bei den ersten Kontakten ein Phänomen auf, das ich über die Jahre immer wieder staunend wahrgenommen habe. Nämlich, dass die weniger attraktiven Frauen mindestens genau so unhöflich sind, wie die extrem schönen.

Ein wirklich angenehmes und dauerhaft höfliches Verhalten, selbst wenn beide erkannt haben, dass sie nicht füreinander bestimmt sind, kann man nach meiner Erfahrung nur von „Lieschen Müller“ oder „Marion Mustermann“ erwarten. Von Frauen also, die auf der inoffiziellen aber allseits bekannten Skala irgendwo zwischen 4 und 7 angesiedelt sind.

Darunter, also bei den auf 1 (Dreifach-Wow!), 2 (Eyecatcher), bis 3 (Gutaussehend) Platzierten, muss man ebenso mit abruptem Chat-Abbruch, unverschämten Forderungen und überheblichen Äußerungen rechnen, wie bei den auf den Plätzen 8 (Übersät mit Tattoos und Piercings), 9 (Dunkelgrüne Wokerin) und 10 (Mit Tattoos und Piercings übersäte, dunkelgrüne Wokerin) befindlichen Partnersucherinnen.

Zugegeben, von 1 bis 3 werde ich nur angeschrieben zum Zwecke des Stänkerns. Das kommt auch nur sehr selten vor. Scheinbar schützt Schönheit nicht vor verzweifelter Langeweile.

Während sich doch bei 8, 9 und 10 erfreulicherweise gelegentlich, anfangs eine aussichtsreiche Konversation entwickeln kann. Da schockt es mich doch im ersten Moment. Weil auch ich nur ein Mensch bin. Der sich allzu leicht ins Träumen fallen lässt.

Aber die Jahre im Internet haben mich „dreimal chemisch gereinigt“. So dass mich solche Erlebnisse nicht aus der Bahn werfen.

Aber ab und zu bieten sie Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie gut es ist, dass auch ich irgendwo zwischen 4 und 7 rangiere. Was dazu führt, dass ich stets höflich bleibe, wenn mir eine Frau nicht gefällt.

Es ist ein gutes Gefühl, so sympathisch zu sein.
🙂