Verhinderer von Schäfer- und sonstigen Stündchen

Verhinderer von Schäfer- und sonstigen Stündchen
Wenn hier, auf einer Plattform also die sich mit der Ermöglichung von Liebes- und sonstigen Kontakten beschäftigt, die Themen Erotik oder gar Sex aufkommen, sind sie sehr schnell da. Die Verhinderer, Verhinderinnen, die Bedenkenträger, Bedenkenträgerinnen. Und die ganz Ehrenhaften.

Jetzt im Alter, wo Erotik für mich zum seltenen Gut geworden ist, fallen mir manchmal die Gelegenheiten ein, die ich selbst versemmelt habe. Und die, die mir von eben solchen Hütern oder Hüterinnen der verlogenen Moral vergällt wurden. Übrigens nicht nur mir. Auch die Frauen, die gerne mit mir .., sinnieren vielleicht jetzt irgendwo bedauernd der verpassten Chance auf meine wohltuenden Behandlung nach.

Über C. habe ich schon irgendwann einmal berichtet. Eine gut geplante Intimfeier dreier Jungs und dreier Mädchen, am bewaldeten Ufer eines heimischen Gewässers, hatte er, den wir nur aus Mitleid mitgenommen hatten, mit einem Satz buchstäblich in den Teich gesetzt. Wenn es gleich auf weichem Waldboden zur Sache gehen soll, kann die Information „Hier wimmelt es von Kreuzottern und Ringelnattern!“ nicht nur die Weiblichkeit schon ein wenig hemmen.

Dann war da noch 1991 Erich. Er hatte sich am Bau meines Hauses etwas dazu verdient. Und nun, auf dem Richtfest, hatte er bis zuletzt durchgehalten. So saßen er, eine Jugendfreundin, die zufällig nach Jahren zum ersten Mal wieder zu Besuch war, und ich gegen 02:00 Uhr im Rohbau auf leeren Bänken zwischen vielen leeren Flaschen. Die Annäherung zwischen I., dieser Freundin und mir wurde enger. Doch Erich blieb. Erst als ich ihm zwei Flaschen Korn mit auf den Weg gab, verabschiede er sich zögerlich. I. hatte aber inzwischen ihre Vernunft wieder gefunden. In dieser Nacht sah ich sie zum letzten Mal. Ich weiß nicht wo sie wohnt, wie es ihr geht. Danke Erich!

Aber auch ich habe schon verhindert. Vorsätzlich sogar. Und F., der Cafébetreiber, den ich dabei beobachtet hatte, wie er volltrunken die Gattin eines Honoratioren der Stadt „klar machen“ wollte, dankte mir Tage später für mein beherztes Einschreiten. Und für die Heimfahrt mit seinem Auto.

Tja, so ist das mit den verpassten Gelegenheiten. Man weiß nie, wofür es gut war. Aber meist weiß man, dass es das Leben auf welche Weise auch immer, verändert hat. Und zumindest ich weiß, was ich von Moralisten und -innen halte.



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