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Noch später, ich schaff es einfach morgens nicht...

Noch später, ich schaff es einfach morgens nicht...
Da gibt es einen, der kann wunderbar vorlesen. Am liebsten und am besten seiner Tochter. Er liebt Bücher. Mo heißt er, eigentlich Mortimer. Und er ist eine der Hauptfiguren im Buch „Tintenherz“ von Cornelia Funke. Mo liest seiner Tochter Meggy Geschichten vor. Er liebt Wörter. „Dass Worte etwas bewirken, dass sie jemanden in Bewegung setzen oder aufhalten, zum Lachen oder zum Weinen bringen konnten: Schon als Kind hatte er das rätselhaft gefunden, und es hatte nie aufgehört, ihn zu beeindrucken. Wie machten die Worte das?“

Mo hat ein besonderes Talent. Er kann Menschen, denen er vorliest, in die Geschichten hineinlesen. Also, sie tauchen nicht nur in Gedanken ein, sondern sie wechseln tatsächlich den Ort und erleben die Abenteuer in der Geschichte mit. Mo hat seine Frau, Meggys Mutter, ins Buch hineingelesen. Aber sie kam nicht zurück. Und es beginnt die aufregende und abenteuerliche Suche nach ihr im Buch von Cornelia Funke.

Dass Worte etwas bewirken, Menschen in Bewegung setzen, zum Lachen oder zum Weinen bringen - das ist das große Talent der Worte. Und: Das ist ihre große Gefahr, denn ebenso können sie verletzen, hindern, klein machen und zum Schweigen bringen. Wie machten die Worte das?, fragt sich Mo. Und nachdem er einmal erlebt hat, dass seine Worte so viel Kraft haben, dass seine Frau verschwindet, ist er vorsichtiger.

Wir alle sind geübt im Umgang mit Worten. Wir wissen, wie sehr Geplapper nerven kann und wie tief gute Worte treffen können. Ich sehe Seniorinnen und Senioren, die fasziniert sind, wenn sie einer Alexa zurufen: „Spiel die Beatles!“ und hören dann tatsächlich „Let it be“.

Es ist kein Wunder, dass sich Menschen vorgestellt haben, alles müsse mit einem Wort angefangen haben. Mit einem Wort von Gott, denn wer sonst sollte ein erstes Wort gesprochen haben: Es werde! Zwei Worte, im Hebräischen nur ein Wort: Jehi! Es werde. Und es wurde.
Und dann hat Gott uns hineingelesen in die große Geschichte Leben.

Quelle: SWR4-Morgengedanken,
Monika Christ , Evangelische Kirche

Fand Tintenherz interessant, meine 'Dotty' liebte es. lachendes Smiley

Kommentare

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Atakama 25.04.2024 23:32
schöner text und danke für die buchempfehlung 😊
 
Mystik 25.04.2024 23:49
Guten Abend Tioni, 

schöner Text, ja, aber was ist deine Intention? 
Die Kraft der Worte? 
Oder Buchtipp? Schöne Geschichten in die man eintauchen kann? 🤔
 
Tionislaw 26.04.2024 00:00
Nöö, ist einfach nur das, was ich morgens im Auto höre, wenn ich unterwegs bin. Läuft so kurz vor 6. Und da ich das inzwischen regelmässig mache, möchte ich dieses Gefühl gerne unter die Menschen bringen. Fühlt sich gut nämlich verdammt gut an. Auch, wenn ich nicht unbedingt ein 'gläubiger Christ' bin. Extrahiere ich den Gott-Bereich, bleibt da immer noch ein lesenswerter Text, der manch einen zum Nachdenken bringen könnte.
Und was den Text angeht - rief doch tatsächlich 'Erinnerungen' wieder hervor.
 
Jungfrau2 26.04.2024 04:56
Kirche halt.Worte für Worte.Ohne Worte.
 
Wolkentreiber 26.04.2024 06:39
Moin Tionislaw. 

Tintenherz, ein wirklich sehr schönes Buch, wo auch die Verfilmung, in meinen Augen,  sehr gut gelungen ist. 

Mal zum Thema Worte. Bei all unserer Kritik, die wir Tag und Nacht von uns lassen, sollten WIR vielleicht einmal darüber nachdenken,  ob es wirklich nötig ist, Menschen mit anderen Meinungen und Sichtweisen aufs übelste zu beleidigen, ihnen Unfähigkeit des Erkennens, Denkbefreitheit oder sonstige Dinge zu unterstellen. Grad hier im WWW kennen sich doch die wenigsten persönlich und können sich in das Leben der Anderen hinein versetzen. 
Es fängt mit Worten an und endet oft in einer Spirale von Gewalt.
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