Nachtwanderung
28.11.2021 14:31
Nachtwanderung
28.11.2021 14:31
Nachtwanderung
Unruhig wende ich mich. Es ist dunkel. Immerhin scheint der Mond in dieser klaren Nacht, so dass ich letztlich das meiste erkenne. Das sollte ich auch, schließe wandere ich – was man so wandern nennt.
Ich gehe alleine. Meine Sinne sind gespitzt. Ich höre jedes Geräusch, jedes Knacken unter meinen Füßen; auch von dort hinten, wo ich nichts erkennen kann. Ich atme die kühle Waldluft, die durch die Feuchtigkeit einen erdigen Geruch in sich trägt. Doch die Gedanken in mir überdecken all diese Wahrnehmungen. Sie pulsieren in meinem Kopf und wandern den Hals hinab in meine Brust, wo ich sie, ihres Wesens beraubt, nur fühlen kann. Tick, tack schlägt mein Herz. Dort, wo etwas in mir brennt.
Ich schaue auf meine Uhr, kann die Zeit nicht ablesen. Ich weiß nicht, wie weit der Weg mich führen wird. Wie lange gehe ich bereits? Es werden Jahre sein. Es hätten weniger sein können, jetzt ist es zu spät. Ich habe den anderen Weg an der Gabelung nicht genommen. Glück ist flüchtig und es wartet nicht.
Irgendwann, ich fühle es, muss das kalte Mondlicht dem des Morgens weichen, das Zwitschern der Vögel wird es ankündigen. Aber wann. Lautlos schreie ich in mich hinein.
Ich öffne meine Augen. Ich werde mich selbst geweckt haben. Frühes Tageslicht fällt durch die schmalen Jalousien und wirft Linien auf mein Bett. Noch müde, strecke ich mich und versuche, die Nacht abzuschütteln.
Eine gute halbe Stunde später sitze ich am Frühstückstisch. Ein weich gekochtes Ei, orangengoldene Aprikosenmarmelade und Frischkäse lachen mich an. Ich schaue aus dem Fenster: der Himmel schimmert in einem leichtem Blau, das die Sonne ankündigt. Der Becher Kaffee in meinen Händen dampft und das Aroma weckt sanft meine Lebensgeister. Das Leben ist schön, es könnte sogar noch schöner sein. Aber ich will nicht maßlos sein. Das Glück liegt bereits im Kleinen, ich muss es nur annehmen.
Genussvoll beiße ich in mein Croissant.
Ich gehe alleine. Meine Sinne sind gespitzt. Ich höre jedes Geräusch, jedes Knacken unter meinen Füßen; auch von dort hinten, wo ich nichts erkennen kann. Ich atme die kühle Waldluft, die durch die Feuchtigkeit einen erdigen Geruch in sich trägt. Doch die Gedanken in mir überdecken all diese Wahrnehmungen. Sie pulsieren in meinem Kopf und wandern den Hals hinab in meine Brust, wo ich sie, ihres Wesens beraubt, nur fühlen kann. Tick, tack schlägt mein Herz. Dort, wo etwas in mir brennt.
Ich schaue auf meine Uhr, kann die Zeit nicht ablesen. Ich weiß nicht, wie weit der Weg mich führen wird. Wie lange gehe ich bereits? Es werden Jahre sein. Es hätten weniger sein können, jetzt ist es zu spät. Ich habe den anderen Weg an der Gabelung nicht genommen. Glück ist flüchtig und es wartet nicht.
Irgendwann, ich fühle es, muss das kalte Mondlicht dem des Morgens weichen, das Zwitschern der Vögel wird es ankündigen. Aber wann. Lautlos schreie ich in mich hinein.
Ich öffne meine Augen. Ich werde mich selbst geweckt haben. Frühes Tageslicht fällt durch die schmalen Jalousien und wirft Linien auf mein Bett. Noch müde, strecke ich mich und versuche, die Nacht abzuschütteln.
Eine gute halbe Stunde später sitze ich am Frühstückstisch. Ein weich gekochtes Ei, orangengoldene Aprikosenmarmelade und Frischkäse lachen mich an. Ich schaue aus dem Fenster: der Himmel schimmert in einem leichtem Blau, das die Sonne ankündigt. Der Becher Kaffee in meinen Händen dampft und das Aroma weckt sanft meine Lebensgeister. Das Leben ist schön, es könnte sogar noch schöner sein. Aber ich will nicht maßlos sein. Das Glück liegt bereits im Kleinen, ich muss es nur annehmen.
Genussvoll beiße ich in mein Croissant.
Kommentare
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Wolkentreiber 28.11.2021 15:06
👍 Wenn sich einText in solchem Wohlklang liest, dann liest man ihn gern zweimal 😊
(Nutzer gelöscht) 28.11.2021 15:55
Danke @rodondo...wie wohltuend und sanft , streichelt dein Text.....Herz und Gemüt. 😊🤗
(Nutzer gelöscht) 29.11.2021 07:16
Da isser ja wieder:
Rodondo,
So wie wir ihn kennen.
Alles Gute,
vllt gibt's irgendwann wieder ein Frühstück zu zweit für Dich.
Rodondo,
So wie wir ihn kennen.
Alles Gute,
vllt gibt's irgendwann wieder ein Frühstück zu zweit für Dich.
rodondo 29.11.2021 07:43
@ Elfie, ein Frühstück zu zweit wünsche ich uns allen 😊
@ all: Danke für die freundlichen Worte 🙂
@ all: Danke für die freundlichen Worte 🙂
(Nutzer gelöscht) 29.11.2021 21:29
Danke , Danke , Danke !
Tiefgründigers habe ich hier schon länger nicht gelesen!
Heißt jetzt zwar nicht mehr blog, soll aber doch mit Zwischenmenschlichem zu tun haben.
Vielleicht bissel emotional stark aufgehübscht, aber ... mir entgeht das halt bissel bzw bin ich einfach nicht in der Lage das so nieder zu schreiben.
Also nochmal Danke!
.
Tiefgründigers habe ich hier schon länger nicht gelesen!
Heißt jetzt zwar nicht mehr blog, soll aber doch mit Zwischenmenschlichem zu tun haben.
Vielleicht bissel emotional stark aufgehübscht, aber ... mir entgeht das halt bissel bzw bin ich einfach nicht in der Lage das so nieder zu schreiben.
Also nochmal Danke!
.
(Nutzer gelöscht) 29.11.2021 23:47
Nur dass des Rodondos Herz TickTack macht und nicht bumberdibum...
dass irritiert mich sogar noch spät abends.
So verändert sich manch Zeitgenosse/in.🕰️⌚
dass irritiert mich sogar noch spät abends.
So verändert sich manch Zeitgenosse/in.🕰️⌚
rodondo 30.11.2021 08:04
@ Elfie: vielleicht verändert sich ja nicht der Zeitgenosse, sondern der Eindruck, den man von ihm hat . Doch Du hast recht (genauso wie Addi), es gibt immer noch etwas zu verbessern. Danke auch für Eure Kommis.
lilie1190 30.11.2021 10:05
@rodondo Du schreibst immer so traurig, aber glaube mir das geht doch allen so, die alleine sind. Heute nutzt nicht mal ein Frühstück, denn wenn man aus dem Fenster sieht möchte man wieder ins Bett gehen😀
Man muss sich immer vor Augen halten, dass es so vielen auf der Welt viel, viel schlechter geht und dass man es eigentlich gut hat. Aber das hast Du ja auch gesagt.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass es so vielen auf der Welt viel, viel schlechter geht und dass man es eigentlich gut hat. Aber das hast Du ja auch gesagt.
rodondo 30.11.2021 19:30
Ich glaube Dir das Lilie . Wenn im Text "ich" steht, so meine ich nicht explizit mich, und das Geschriebene ist eher als eine kurze Geschichte zu verstehen, mit der ich Themen "abarbeite", die uns alle beschäftigen, mal mehr, mal weniger, früher oder später.
(Nutzer gelöscht) 30.11.2021 20:57
@rodondo; würde ich mich auf dem Niveau bewegen wollen wie es hier als Optimum gesehen wird, hätte ich vermutlich geschrieben; Weichgekochtetes Ei - pfui Teufel, ich esse nur Rührei, auf in Butter angelassenen Zwiebelringen.
Und Croissant., nee das geht ja gar nicht. (das ist doch undeutsch)
Oder hätte irgendeine dämliche (vermeintlich der Spaßrepublik konforme ) Aüßerung dagelassen, statt ein Wort zum Thema zu verlieren.
"Niveau sieht von unten betrachtet immer aus wie Arroganz."
Und da machst auch nichts dran, egal wie oft das schon kolportiert wurde.
Ponyhof halt, wer immer mit der Herde läuft, sieht halt nur Ärsche.
Und Croissant., nee das geht ja gar nicht. (das ist doch undeutsch)
Oder hätte irgendeine dämliche (vermeintlich der Spaßrepublik konforme ) Aüßerung dagelassen, statt ein Wort zum Thema zu verlieren.
"Niveau sieht von unten betrachtet immer aus wie Arroganz."
Und da machst auch nichts dran, egal wie oft das schon kolportiert wurde.
Ponyhof halt, wer immer mit der Herde läuft, sieht halt nur Ärsche.
(Nutzer gelöscht) 30.11.2021 23:43
Guten, späten Abend Rodondo,
ich erlaube mir eine musikalische Untermalung Deines Textes.
https://youtu.be/3f3KhR5oDC4
ich erlaube mir eine musikalische Untermalung Deines Textes.
https://youtu.be/3f3KhR5oDC4