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Auswanderung nach DK

Auswanderung nach DK
Wem dies zu lang ist, der klick einfach weg und erspart mir die Kommentare wegen der Længe, keiner muss es lesen, aber alle duerfen zwinkerndes Smiley

Unsere/meine Auswanderung nach DK

Im Oktober 2006, fingen meine Frau Diana und ich an zu überlegen, welche Perspektiven uns Deutschland für die Zukunft bietet. Wir stellten für uns fest, dass es sehr wenige sind. In meinem Alter einen einigermassen guten Job zu finden war so gut wie unmöglich. Es hieß meistens: "Ihre Qualifikation ist zwar ok, aber die meisten unserer Mitarbeiter sind nicht älter als 35. Mit anderen Worten, sie sind zu alt ( das hat zwar nie jemand direkt gesagt, aber na ja). Da ich, nach meiner Umschulung zum Großhandelskaufmann mal wieder arbeitslos war und grad mal einen Job als Teilzeitkraftfahrer hatte, kam uns der Gedanke, auszuwandern. 

Doch wohin, dass war hier die Frage. Denn wenn wir uns in einem anderen Land eine neue Zukunft aufbauen wollen, ist es natürlich sinnvoll, da hin zu gehen wo man auch arbeiten kann und leben will.
Also fiel uns unser Urlaubsland Dänemark ein. Wir versuchten Kontakt mit Leuten zu bekommen, die diesen Schritt schon gemacht haben und siehe da es gab welche die auch gern bereit waren uns zu helfen.
Also ging es los, Anmeldung bei der Volkshochschule um Dänisch zu pauken. Wenn wir allerdings gewußt hätten, wie schwierig es ist Dänisch zu lernen, hätten wir uns warscheinlich anders entschieden. 
Aber ok, ab November 2006 wurde also Dänisch gepaukt. Ging auch ganz gut. Nebenbei fuhren wir so an die 5 - 6 mal nach Dänemark, um vorab schon mal die Fronten abzuchecken und uns um eine Unterkunft zu bemühen.
Eins muß man sagen, der Umgang mit den Behörden in Dänemark ist nicht zu vergleichen mit Deutschland.
Es ist alles wesentlich einfacher und unbürokratischer und vor allem wesentlich billiger in Dänemark. Hier muß man nicht für jeden Antrag etc. zu verschiedenen Ämtern laufen oder Monate auf Entscheidungen warten, hier haste grad mal zwei Stellen, wo du hin mußt.
Das eine ist der Borgerservice und die andere der Skat ( Finanzbehörde). Dort wird alles geregelt. Im Februar 2007 fuhren wir dann nochmals für eine Woche nach DK um endlich ein Haus oder eine Wohnung zu mieten. Wir fanden ein  kleines schnuckeliges Haus  in einem Ort  Namens  Sdr. Vinge, welches wir mieteten.

Am 30. Mærz 2007 war es dann soweit, raus aus Deutschland. Mit PKW, LKW, Hund und Katze ab nach DK.
 
Nach knapp 1 Woche hatten wir dann unser erstes Vorstellungsgespræch bei einer Industriereinigungsfirma, das sehr gut lief und wir bekamen beide einen Job als Industriereiniger.

Leider haben sich einige unserer Bekannten von früher nicht mehr gemeldet, obwohl wir es des öfteren versuchten, aber na ja wer nicht will, den kann man nicht zwingen. Das ist dann wohl der Nachteil an der ganzen Sache.Allerdings kann ich nur jedem abraten, völlig unvorbereitet und mit der Einstellung " im Fernsehen klappt`s, dann kann ich das auch" auszuwandern. Wir haben einige kennen gelernt, die es so machten, von drei paaren sind auch drei wieder gegangen.

Wie schon zuletzt geschrieben, haben wir bei einer Reinigungsfirma begonnen im Bereich Industriereinigung.
Firmenwagen, Firmenhandy und Arbeitskleidung wurden gestellt und durften, in gewissem Maß, auch privat genutzt werden. Kam uns gut gelegen, da wir, aufgrund der Tatsache, dass man , wenn man in Dänemark lebt kein Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen fahren darf. Sobald man sich hier registriert hat und bei der Kommune gemeldet ist mit Hauptwohnsitz Dänemark muß man sein Fahrzeug innerhalb von 14 Tagen ummelden auf dänische Platten ( Kennzeichen), was mit sehr hohen Kosten verbunden sein kann, je nachdem was man für ein Fahrzeug hat. Kleines Beispiel: wir hatten einen Audi S3 5 Jahre alt. Wir also zur zuständigen Behörde für KFZ Ummeldungen um die Registrierungsafgift errechnen zu lassen. Jo als wir dann hörten was wir bezahlen sollten konnte ich meine Frau grad noch auffangen bevor sie auf dem Boden aufschlug, sage und schreibe umgerechnet 14000 Euro Abgabe, damit wir den Audi hier in Dänemark fahren dürfen. Die Kiste war grad mal nach deutscher Liste 13 000 wert. Wie ihr euch denken könnt haben wir es nicht gemacht. Bin dann nach D gefahren und habe den Wagen verkauft ( grad mal 10000 Euro bekommen). Autos sind in Dänemark ziemlich teuer. Na ja zum Glück hatten wir dann den Firmenwagen, den wir nun auch bedingt privat nutzen konnten.

So und nun zur dänischen Arbeitsweise:
Zu Beginn mußten wir uns kräftig umstellen, da wir mit der dänischen Arbeitsweise nicht so vertraut waren. Zum Glück sprach unser Formand ( ist hier so was wie ein Vorarbeiter) etwas Deutsch. Also ich war ja die deutsche Arbeitsweise gewohnt und so begannen wir auch. Wir bekamen unsere Arbeitsgebiete telefonisch. Erste Station war ein Nebenbetrieb von Grundfos in Hvam, das liegt bei Aalestrup, etwas nordöstlich von Viborg. Jeden Tag 120 Km fahren. Aber das Gute war, wir bekamen sogar die Fahrzeit bezahlt.
Ok also Grundfos:
Arbeitsbeginn 21:00 bis morgens 7:00 Boah dachten wir das ist ja wie in D 50 Stunden die Woche plus Fahrzeit.
Ich also den Formand angerufen und gefragt, weil ja in unseren Verträgen stand 37 Stunden die Woche und was soll ich sagen wir arbeiteten auch nur 37 Std. Nämlich von Mo - Mi dann war Wochenende nun denkt ihr sind doch nur 30 Stunden, jo aber wenn man 6 Std. Fahrzeit mitrechnet, dann sinds 36 Std. Na ja also wir sollten bei Grundfos dann die Lüftungsrohre reinigen. Mit anderen Worten von Staub und Oel befreien von aussen. Nun ja das waren so um und bei ca. 4 km Lüftungsrohr. Nach einer Woche gabs dann den ersten Anschiss vom Formand, weil wir, man glaubt es nicht, zu schnell arbeiteten, wir sollten gefälligst längere Pausen machen oder etwas langsamer arbeiten. Das Argument vom Formand war, der Däne arbeitet auch nicht so schnell.. Für den Job hatte unsere Firma 3 Monate eingeplant und wir hatten nach einer Woche schon ein Viertel fertig. Ok wir machten etwas langsamer und hatten dann den Job nach 6 Wochen erledigt, also in der Hälfte der Zeit. Achso hätte ich fast vergessen, die erste Lohnerhöhung gabs schon nach 4 Wochen, umgerechnet 1.50 euro mehr pro std..

Also bis dahin lief es eigentlich ganz gut, bis auf mit der Sprache, das wollte nicht so richtig klappen. Haben dann von einem Nachbarn eine Adresse einer Sprachenschule in Viborg bekommen. Wir also dahin und versucht uns zu erkundigen wie das abläuft. Mit etwas Englisch und etwas Dänisch gemischt wurde uns dann erklärt, dass wir Anspruch auf Zuschüsse haben, da dieser Kurs, wenn wir ihn selber bezahlen wollen so ca. 10000 Kr. kostet. Ok war uns dann doch etwas zu teuer. Also ab zur Kommune und uns schlau gemacht was wir für Möglichkeiten haben. Was dann kam erstaunte uns dann doch etwas. Die Kommune übernimmt die Kosten ( und das ohne einen 10 seitigen Antrag ). Einen kleinen Beitrag müßten wir allerdings bezahlen, da in den vergangenen Jahren sich zwar immer wieder Leute anmeldeten, aber dann nicht erschienen sind, so dass die Plätze dann, nachdem der Kurs begonnen hatte, nicht mehr besetzt werden konnten. Wir mußten pro Person 500 Kr. selbst zahlen den Rest die Kommune. Wir begannen 1 Woche später mit dem Kurs. Jeden Dienstag und Donnerstag von 18 - 20:30, danach dann ab zur Arbeit. War ganz schön anstrengend die ersten paar Wochen, aber ohne Fleiss kein Preis.

Nach drei Monaten ca. wurden dann hier in Dänemark die Bestimmungen für Firmenfahrzeuge geändert. Ein Firmenfahrzeug durfte nur noch für Privatfahrten genutzt werden, wenn dafür eine Extraabgabe bezahlt wurde.
Immerhin 5500 Kr. pro Jahr. Das wollte unsere Firma natürlich nicht zahlen, also waren wir nun gezwungen uns ein eigenes zuzulegen. Wir fuhren nach Silkeborg in eins der größten Autohäuser in unserer Umgebung und schauten mal was die so hatten. Tja die hatten ne ganze menge Gebrauchtwagen, aber die Preise. Wir wußten ja, dass es in Dänemark teuer ist ein Auto zu haben oder zu kaufen, aber trotzdem verschlug es uns glatt die Sprache. Wir dachten, dass können wir uns nie leisten. Fanden dann aber einen sehr netten, freundlichen Verkäufer, der auch der deutschen Sprache etwas zugetan war. Der erklärte uns dann, dass es gar nicht so schwer ist ein Auto zu kaufen. Klar schwer ist es nicht, so lange man ne dicke Brieftasche hat. Aber er hatte recht. Allerdings hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich mal ein Auto fahren würde welches nicht aus deutscher Produktion stammt. Denn Deutsche Marken sind hier teurer als ein Haus beim Kauf, z.B. ein Audi A3 2 Jahre alt kostet so ca. 300.000 kr. also umgerechnet 40.000 Euro.
Boing treffer versenkt. Ok wir entschieden uns dann, auch wegen der Größe und der Gemütlichkeit, für ein Citroen Xsara Picasso, 5 Jahre alt und 130.000 kr teuer ( 18.000 euro ca.). nu gings ab zum bezahlen. Die großen Autohäuser haben hier auch gleich ihre Finanzierungsberater. Ok also wie finanzieren. Da der Berater nur dänisch und Englisch sprach war es gar nicht so einfach, aber da wir ja schon ganz gut dänisch verstanden, klappte auch das.
Wir dachten nun, hier geht das wie in D, Finanzen auf den Tisch legen Sicherheiten angeben usw. , aber nix von alledem, Anders, so hieß der nette junge Finanzberater wollte nur wissen wo wir arbeiten was wir verdienen und ob wir eine Opholdstilladelse ( Aufenthaltsgenehmigung) haben. Haben ihm dann unsere CPR Nummer, ist hier die wichtigste Nummer, denn ohne die geht gar nix, kein Konto, keine Kredite und keine Arbeit rein gar nix ohne diese Nummer, gegeben. Er also in seinen schlauen Helfer namens PC geschaut und 10 Minuten später hatten wir das Auto gekauft, auf Kredit, mit 20% Anzahlung. Finanzierung über 6 Jahre. Da waren wir doch etwas baff über die schnelle und unbürokratische Erledigung. Eine Woche später wurde uns der Wagen direkt vor die Haustür gestellt, ohne Zusatzkosten mit 1 Jahr Garantie.

In unserer Firma lief es auch ganz gut, waren mehr oder weniger unser eigener Herr, der Lohn war immer pünktlich da und so langsam lernten wir dann auch unser Nachbarn besser kennen.
Bis hierhin lief alles bestens.Nach 8 Monaten bei der Firma, blieb pløtzlich der Lohn aus. Wir also ab zur Gewerkschaft,( kann nur jedem raten, der nach Dænemark auswandert, oder hier arbeitet, in die Gewerkschaft einzutreten) und gefragt was da los ist. Die Gewerkschaften hier in Dænemark haben so etwas wie eine Kontrollfunktion gegenueber den Firmen. Jo und dann kam das was wir befuerchtet hatten unsere Firma hatte still und heimlich Konkurs angemeldet. Der erste Rueckschlag. Der zweite folgte nur ein paar Tage spæter, als dann die Kuendigung ins Haus flatterte und durch den Konkurs auch noch fristlos. Einen Monat gearbeitet und kein Geld gesehen.
Gluecklicherweise hatten wir, da meine Frau ja sehr sparsam ist, etwas Kohle uebrig, so dass zumindest fuer 2 Monate Geld da gewesen wære. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir ja noch kein Jahr gearbeitet, bzw. in die Arbeitslosenkasse eingezahlt ( das ist hier uebrigens freiwillig). Somit war nix mit Geld aus der A- Kasse und so etwas wie Hartz IV gibet hier nich. Entweder du kannst dich als Auslænder selbst ernæhren oder ab in den Sueden.

Na gut wir also die Avisen ( Regionszeitungen) durchgeblættert und nach Jobs gesucht. Standen auch ein paar drin.
Allerdings hatte meine Frau gewisse Hemmungen bei den Arbeitgebern anzurufen, weil sie der Meinung war sie kønne noch nicht genug Dænisch. Na gut, sie ueberwand sich und rief dann bei zweien an. Wie es aber so ist, haben die Frauen einfach immer Glueck. Die erste Stelle, hatte sie einen Dænen am Apparat, der nicht nur deutsch verstand sondern auch noch sprach und bei der zweiten war es noch besser, da war die HR- Chefin eine Deutsche. Ok also in Kurzform: angerufen um 8:00 morgens am 30.1.08, Vorstellungsgespræch um 12:00,
Arbeitsvertrag um 13:00 und angefangen am 4.2.08 um 4 Uhr morgens als Rengøringsassistent.

Bei mir lief es natuerlich nicht so gut. Ich brauchte doch glatt 1 Woche um nen neuen Job zu finden, wobei ich dazu sagen muss das der Job mich gefunden hat. Die HR - Chefin in der Firma meiner Frau rief mich am 7.2. an und fragte ob ich schon nen Job hætte, ich sagte natuerlich nein. Jo dann gings aber holterdipolter 10:00 Vorstellung beim Produktionsleiter 11:00 Arbeitsvertrag und um 15:15 fing ich schon an mit der Arbeit.
Ich mein, ich hab schon so einiges an Jobs hinter mir in D, aber das war das erste mal, dass mir ein Job gebracht wurde.

Nachdem alles eigentlich zufriedenstellend lief, waren meine Frau und ich der Meinung, dass es eventuell mal Zeit wird zu schauen was man alles benøtigt um ein Haus zu kaufen. Anfangs durchforsteten wir erst einmal das I-net wegen Infos, aber dummerweise konnten wir nur Seiten finden wo alles auf Dænisch stand. Um aber alles zu verstehen, dafuer reichte unser dænisch dann nun doch nicht. Das einzige was wir definitiv wussten ist, dass man in Dænemark nie ein Haus kaufen sollte ohne einen Advokaten. Nun finde aber mal nen Advokaten hier in unserer Region, der Deutsch versteht und auch spricht. Die Suche dauerte dann auch ca. 3 Wochen bis wir einen fanden. Allerdings war der dann " nur" 90 km entfernt. Wir machten also einen Termin und wurden dann auch innerhalb von 48 Std. ( in D undenkbar) zu einem Gespræch eingeladen. Als wir dann in Herning, dort ist die Kanzlei, ankamen, stand da ein riesiger Neubau mit Marmorwænden und antiquarischen Møbeln, dass wir eigentlich schon wieder abhauen wollten, weil wir dachten der Advokat kostet bestimmt mehr als ein Haus.
Ok, wir also erst mal rein da, uns angemeldet und innerhalb von 5 min war dann der Advokat auch schon da. Wie wir Mænner halt so sind, hab ich natuerlich nicht daran gedacht das der Herr Anwalt ja deutsch versteht und sagte zu meiner Frau " die Beratung kostet bestimmt schon ein Vermøgen", was der Anwalt natuerlich hørte und auch verstand.
Da dreht er sich um, grinst mich an und meint: " heute noch nicht, die erste Stunde ist frei, aber danach brauche ich dann bestimmt ne Hypothek". Boah war das peinlich.
Dann gings ans eingemachte. Wir wollten natuerlich wissen wie man am besten vorgeht und so wie Peer ( so hies der Anwalt) uns das erklærte, klang das sehr einfach.

1. Haus suchen
2. Bank finden die dieses Haus finanziert
3. Advokat ( am besten ist es beide Kaeufer und Verkaeufer  nehmen den gleichen) aufsuchen.
4. Vertræge aufsetzen
5. Unterschreiben

Nach ziemlich genau 1 Stunde waren wir dann wieder draussen.
Ok, schritt 1 das Haus suchen hatte sich ja erledigt, da wir das Haus welches wir gemietet hatten kaufen wollten. Waren uns auch mit dem Vermieter/ Verkæufer einig, dass er es an uns verkauft.
Jetzt ging es erst mal darum, was er fuer das Haus haben wollte. Wir setzten uns zusammen und er versprach uns, das am næchsten Tag ein Makler kæme, der das Haus schætzten wuerde ( ist hier in den meisten Fællen kostenlos).
Am Samstag morgen war dann die Maklerin da. Sie meinte das Haus mit Grundstueck hætte einen Wert von 735000 Kr. umgerechnet ca. 96000 €. Allerdings wenn man privat kauft, also nicht ueber einen Makler, sind diese Preise meist noch verhandelbar.
Ein paar Tage spæter hatten wir es dann auch schriftlich, was das Haus wert ist.
Nun Schritt 2 eine Bank finden. Wir hin zu unserer Hausbank, das war zu dem Zeitpunkt die Danske Bank, und gefragt wie es denn aussieht mit einer Finanzierung. Die Sachbearbeiterin pruefte dann erst einmal die Papiere und meinte dann, es gæbe nur eine Møglichkeit, da wir erst ein Jahr in Dænemark leben wuerden kønnten sie max. 650000 kr finanzieren ohne das wir Sicherheiten hætten. Da wir aber kein eigenes Kapital mehr hatten ( nur son paar kleine Ruecklagen), dachten wir nun, ok dann warten wir halt noch ein Jahr und sparen noch etwas zusammen.
Also ab nach Hause und erst mal ein bissel getrauert. Am Nachmittag kam dann Svend unser Nachbar und wollte wissen wie es denn gelaufen sei. Wir ihm also erzæhlt was uns unsere Sachbearbeiterin in der Bank sagte und darauf meinte er, dass wære Blødsinn, er ist Alleinverdiener und hat ohne Probleme 1.400000 Kr. Kredit bekommen damit er sich sein Haus kaufen kann. Wir sollten ihn mal machen lassen.
Drei Tage nach dem unser Nachbar uns sagte, dass wir ihn mal machen lassen sollten, klingelte unser Telefon.
Es meldete sich ein Herr Flemming Andersen von der Andelskassen Bank und fragte uns ob wir am darauffolgenden Montag uns mit ihm in seiner Bank in Hammershoj treffen kønnten. Im ersten Moment war ich doch etwas perplex, weil ich ja gar nicht wusste um was es geht, da wir mit der Bank noch nie Kontakt hatten. Das sagte ich Flemming auch und er meinte einer seiner Kunden hætte ihm von unserem Problem erzæhlt und er wuerde sich gern mit uns darueber unterhalten. Ok, wir sagten also zu. Am Nachmittag kam dann Svend ( unser Nachbar) und fragte ob Flemming sich schon gemeldet hat. Ich sagte ihm das es so wære und fragte Svend ob er dann am Montag Vormittag Zeit hætte uns zu begleiten, da Svend ein wenig Deutsch versteht und wir bei ihm auch keine Probleme haben sein Dænisch zu verstehen.

Dann kam der Montag, und ich kann euch sagen, mir ging der A.... auf Grundeis.
Wir dann rein in die Bank, nach Flemming gefragt und 5 Minuten spæter sassen wir dann in seinem Kontor. Er schaute sich unsere Lohnzettel und die anderen Papiere ( Aufenthalsgenehmigung, Registrierung etc.) an rechnete kurz und meinte dann, Kein problem wir kønnen das Haus kaufen, sie wuerden uns max. 1,6 mio DDk finanzieren. Ich natuerlich schnell umgerechnet und das waren dann ca 215000 €. Wir bekamen die Kreditzusage auch sofort schriftlich ( in D unmøglich) Ok nu hatten wir also eine Zusage bis 1,6 mio Kr. , nu ging es noch darum, was kostet uns das Haus. Geschætzt war es ja auf 735.000 Kr. , aber Svend meinte das wære zu viel. Denn man berechne, das Haus 735.000 plus die Gebuehren  wæren dann so ca. 780.000 Kr. . Dann noch der Umbau des Dachgeschosses, denn im Dach oben war nix ausgebaut.Der Umbau wuerde so ca. 150000 Kr. kosten, damit wæren wir dann bei ca 930.000 Kr.
1€ = 7,45 Dk
Na gut also mussten wir versuchen den Preis etwas zu druecken. Wir haben dann mit Erik, dem Verkæufer des Hauses, abgesprochen, dass er und seine Frau dann am Wochenende zum Essen kommen, um den Verkauf des Hauses zu besprechen. Natuerlich haben wir auch Svend eingeladen, der ist uebrigens Single  und sehr nett, weil er Erik ein bisschen længer kennt als wir.
Was wir allerdings nicht wussten, war das Svend schon mit Erik mehr oder weniger verhandelt hat und der Preis fuers Haus schon feststand.
Also kam das Wochenende und Erik, seine Frau Elin und Svend waren dann auch puenktlich um 17 Uhr da. Da man beim Essen grundsætzlich nicht ueber das Geschæft spricht wurden also die " Verhandlungen" erst beim nachfolgendem, wie drueck ich es mal harmlos aus, ja sagen wir mal " kleinen Umtrunk" begonnen. Es wurde zæh verhandelt, so ca 3 min, dann hatten wir das Angebot. 685.000 Kr und Erik uebernahm sæmtliche Gebuehren. Mit anderen Worten wir bezahlen nur 685.000 und die Huette gehoerte uns. Handschlag, perfekt.

Ok, der " kleine Umtrunk" endete dann so ca. gegen 2 uhr frueh, zumindest habe ich das so in Erinnerung, kønnte aber auch spæter gewesen sein.
Der Rest war dann ziemlich einfach und ging auch recht zuegig. Anruf beim Advokat, Anruf bei der Bank, Termin bei der Bank, Kreditvertræge unterschreiben, Termin beim Advokat mit Erik Kaufvertrag unterschreiben fertig.
Alles in allem ca. 3 Wochen.
Sæmtliche Eintragungen wie Grundbuch, beim Skat( Finanzbehoerde) etc. erledigte alles der Advokat. Seit dem 01. Juni 2008 sind wir somit stolze Besitzer eines Eigenheims.Das hoert sich nun alles sehr einfach an, ist aber in der Wirklichkeit alles andere als einfach.Bei uns klappte das alles recht unkompliziert, weil wir Leute hatten, mit denen wir uns sehr gut verstanden und die uns die meiste Arbeit abnahmen. Ist man auf sich allein gestellt ohne Unterstuetzung von Nachbarn oder Freunden die sich damit auskennen, kann ich nur jedem raten sich eines Dolmetschers oder eines Advokaten zu bedienen der auf jeden Fall Deutsch spricht. Sonst kann ein Hauskauf sehr schnell ein Reinfall werden. Es gibt wesentlich mehr dinge zu beachten, wenn man z.B. das Haus nicht kennt. Wir hatten den Vorteil, dass wir schon 1 Jahr in dem Haus wohnten bevor wir es kauften. Somit kannte ich alle Mængel und wusste was auf mich zukam.

Innerhalb der næchsten 2 Jahre habe ich dann diverse Umbauten am Haus und im Haus vorgenommen ( Dachgeschoss ausgebaut, neue Kueche etc.).
Es gab so innerhalb der 10 Jahre die ich nun hier bin, so manche Høhen und Tiefen die ich nicht im einzelnen auflisten møchte daher kommt nun der Rest in Kurzform zwinkerndes Smiley
Hab auch mittlerweile den Job gewechselt und arbeite nun als Teamleiter fuer das Lager ( ist sowas wie Vorarbeiter) bei Danlind in Hammel.

Meine Frau hat sich dann letztes Jahr entschieden, ihr Leben nicht mehr in Dænemark verbringen zu wollen und auch nicht mit mir zwinkerndes Smiley Sie ist dann zurueckgegangen nach Deutschland.
Wir haben uns also scheiden lassen, was im Gegensatz zu Deutschland hier recht einfach und ausgesprochen guenstig ist. Hat etwas ueber 1 Woche gedauert und hat knapp 80 € gekostet grinsendes Smiley

So nun sitz ich also also allein hier in einem Haus mit 140 qm auf 2 Etagen, mit meinen beiden Jack Russel Terriern und harre der Dinge die mir das Leben noch bietet zwinkerndes Smiley

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 04.11.2017 12:00
sooo,ich habe alles gelesen...ja wir haben alle eine geschichte...zuerst müht man sich zusammen ab,um seinen traum zu verwirklichen,und schwupps sitzt man alleine da...das ist das wahre leben.aber immerhin du hast arbeit,dein häuschen,und eine gute zukunft....das haben nicht alle....ich drücke die daumen das du deinen partner findest,dem es genau so gut in dänemark gefällt wie dir...
 
(Nutzer gelöscht) 04.11.2017 17:08
Danke für deine Erfahrungen. Sie sind schön anschaulich geschrieben.
Und stimmt - ich schätze deutsche Bürokratie ist kaum zu toppen. Wenn Du da was willst, gleicht es einem Vollzeitjob und brauchst eine Eselsgeduld! Kaum vorstellbar, dass es in anderen Ländern so schnell und entspannt zugeht!
 
bangebuks 05.11.2017 16:19
Na wenn es einfach wære, dann wære ich kaum auf dieser Platform grinsendes Smiley.
Klar schaue ich mich auch hier in DK um, nur leider wird sich hier kaum was passendes finden lassen, da ich mit der dænischen Einstellung was Treue betrifft nicht so ganz konform gehe zwinkerndes Smiley.
Und mir wære ehrlich gesagt eine Frau, die deutsch beherrscht lieber, was nicht heissen soll, es muss unbedingt eine Deutsche sein. Jetzt kommen wir mal zu den Chancen: Welche Frau mitte 40 - Anfang 50 hat in D eine Chance einen guten brauchbaren Job zu finden? Also ich hatte damals, trotz 3 abgeschlossenen Berufsausbildungen, keine Chance einen festen Arbeitsplatz zu finden. Vieleicht hat sich das ja mittlerweile geændert, aber dran glauben tu ich nicht. Die Chance hier in DK mit mitte 40 einen Job zu finden, der auch noch gut bezahlt wird, ist wesentlich høher. Und das ein paar Besuche nur an den WE`s nicht ausreichen, ist mir auch klar, aber ich denke bei einem " Schnupperwochenende/ Schnupperwoche" kann man schon herausfinden, ob man sich ueberhaupt sympathisch ist. Wenn dies der Fall ist, ergibt sich alles andere von allein. Irgendwann wird sich schon eine oder mehrere melden die einfach mal den Versuch wagen. grinsendes Smiley
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