Die Welt entdecken… (Teil 5)
26.02.2016 20:19
Die Welt entdecken… (Teil 5)
26.02.2016 20:19
Die Welt entdecken… (Teil 5)
Glücklich, das Bett in Reichweite zu haben und vorher noch schön zu duschen, folgte ich dem Knaben in Richtung Zimmer.
Das waren dann wohl kambodschanische Pensionen. Mir schlug ein etwas muffiger Geruch entgegen, die Beleuchtung war gleißend hell, aber es schien sauber und ohne sichtbare Mitbewohner.
Ich stieg aus meinen Klamotten und bewegte mich zur Dusche. Es schien sogar warmes und kaltes Wasser zu geben. Ich drehte das Wasser an, stellte auf warm und … sah drei Tropfen. Kein Wasser!?! Nicht das auch noch! Nun war ich dann doch am Ende meiner Kräfte und Geduld. Wenigstens für den Moment.
Ich suchte systematisch das ganze Bad nach weiteren Abstellhähnen ab – nichts. Am Waschbecken gab es ja Wasser. Komisch. Jetzt stellte sich die Frage: gehe ich nochmal raus oder kläre ich das Problem am Morgen. Ich entschied mich für die zweite Variante und nutzte das Waschbecken so gut es ging für eine mäßige Reinigung.
Wenn ich jetzt raus gegangen wäre, hätte der arme Knabe am Empfang dies womöglich nicht überlebt und ich hätte am nächsten Morgen ausziehen müssen…
Nach dieser doch recht langen und anstrengenden Anreise lag ich noch sehr lange wach und konnte nicht einschlafen. Schließlich stand meine innere Uhr auf 20:00 Uhr. Und der Gedanke daran, dass ich morgen um 10:00 Uhr „neuer“ Zeit gefrühstückt haben muss, machte die Sache auch nicht besser…
Irgendwann siegte dann aber doch die Müdigkeit.
Pünktlich um viertel vor neun meldete sich mein Wecker mit seinem Weckauftrag. Oh Mann, die Augen wollten nicht aufgehen, aber wider erwarten hatte ich ganz gut geschlafen.
Nachdem ich nun langsam in die senkrechte Körperhaltung gekommen war, stieg ich in eine mäßige Bekleidung und schlich in Richtung Empfang.
Hier begrüßte mich eine überaus freundliche junge Frau, erkundigte sich nach meinem Befinden und hörte sich meine Frage nach der Quelle des Wassers an. Mit verwundertem Blick eilte sie in mein Zimmer und Bad. Ein Griff zum Duschkopf, eine kleine Drehung in ihrem Handgelenk und der Knopf für den Duschstopp kam zum Vorschein! Aha! Da war dann also des Rätsels Lösung und meine erfrischende Dusche in Reichweite. Ich bedankte mich artig und freute mich auf die reinigende und erfrischende Dusche…
…uuuhh! Diese Dusche war nun mehr als erfrischend! Da ich ja noch genügend Bettwärme in mir hatte und unausgeschlafen war, fühlte sich die Dusche wie ein Gebirgsbach an! Der Regler für die Wassertemperatur war dann doch nur Attrappe oder einfach defekt. Aber immerhin war ich nun wieder bis in die Haarspitzen sauber und halbwegs wach.
Auf dem Weg zum Omelett lief mir ein freundlicher Herr über den Weg und sprach mich auch noch an. Er fragte mich nach meiner Nacht. …?!?
Oh wie peinlich – es war der nette Driver der letzten Nacht und ich hatte ihn nicht erkannt.
Nachdem ich in aller Ruhe gefrühstückt hatte, machten wir uns in dem klimatisierten Taxi auf den Weg zur Tempeltour. Der Driver erzählte mir, dass es zum Jahreswechsel gesetzliche Neuerungen im Kambodscha gab und nun der Fahrer und ein Beifahrer auf Zweirädern einer Helmpflicht unterlagen. Das, was bei uns selbstverständlich ist, ist hier lästig und neu. Aber in Siem Reap fuhr tatsächlich ein großer Teil der Mopedfahrer mit Helm. Und auch viele Beifahrer waren ausgestattet. Da in Kambodscha mehr als zwei Personen auf einem Moped fahren dürfen, liegt hier die Betonung auf zwei Personen mit Helmpflicht.
Wir fuhren ein ganzen Stück durch die Stadt und dann bog das Auto rechts ab und fuhr auf einen weitläufigen Platz an dessen Seite ein langgezogener flacher Gebäudekomplex stand. Im ersten Moment erinnerte mich das Gebäude an den Eingang von einem Zoo in Deutschland. Es waren mehrere Kassenschalter nebeneinander angeordnet. Was dann doch anders war: Vor jedem dieser Schalter stand eine junge Frau. Mein Fahrer forderte mich auf, hier mein Ticket für die Tempelbesichtigung zu lösen. Der Andrang war nicht groß und ich ging an einen freien Schalter. Die junge Frau erkundigte sich nach der Anzahl der Personen, dirigierte mich auf Fußabdrücke auf dem Boden und kassierte den Eintritt. Ich musste einen Augenblick warten und dann wusste ich, was da gerade geschehen war. Ich hatte die kleine Kamera gar nicht wahrgenommen, erst als ich meine Eintrittskarte mit meinem Konterfei darauf bekam. Diese Vorgehensweise fand ich schon bemerkenswert clever. So verhindert man das Weiterreichen der Tickets.
Nun noch ein kleines Stück mit dem Auto weiterfahren und dann waren wir am ersten Tempel.
Mein Fahrer schlug vor, von klein nach groß zu besichtigen. Also begannen wir mit Banteay Kdei.
Ich hatte immer noch mächtig mit den ungewohnten Temperaturen zu kämpfen und stand ständig unter Wasser. Ich verließ das Taxi und stand vor einem großen Portal mit Befestigungsmauern rechts und links davon. Das Bauwerk sah stark verwittert aus. Voller Erwartungen ging ich durch das Portal in das Innere des Tempels. Schon nach den ersten Schritten waren meine Füße voller rotem Staub. Im Innern führte ein Weg zur Hauptanlage, die einige hundert Meter weiter hinten lag. Die Bäume faszinierten mich. So alt…
Ich durchschritt die Tempelanlage, war beeindruckt von der Architektur und den Reliefarbeiten, die sich überall fanden. Leider sieht man der Anlage ihr Alter auch deutlich an. Der Zahn der Zeit nagt sichtbar. Erste Rettungsmaßnahmen wurden durchgeführt, indem man stützende Holzkonstruktionen errichtete.
Ich ging durch den Tempel von Ost nach West und wieder zurück. Dank der großen Bäume war die Sonne nur in abgeschwächter Form zu spüren.
[url=]http://tripangkor.com/banteay-kdei/[/url]
Wieder am Auto ging es nun weiter zum nächsten Tempel. Bis zur Nachrecherche dachte ich, Angkor Thom besichtigt zu haben. Da unterlag ich aber einem akustischen Irrtum. Es klang wie Angkor Thom war aber Ta Phrom.
Hier habe ich meinen persönlichen Favoriten gefunden auch wenn ich noch nicht wusste, wie Angkor Wat aussieht.
Ta Phrom wird zu Recht auch der Dschungeltempel oder Urwaldtempel genannt. Es ist unbeschreiblich, welche Dimensionen die Bäume auf diesem Gelände haben. Bei der Betrachtung meiner Fotos schien uns, als würden die Bäume und mächtigen Wurzeln gleich in Bewegung kommen und wie in einem Märchenfilm die Regie über das Treiben übernehmen. Vor Ort war ich begeistert, wie schon lange nicht mehr von dieser Kraft der Natur.
Die Steine der Anlage waren nicht so verwittert wie in dem Tempel zuvor, jedoch waren viele Mauern einfach eingestürzt. Teile der Gänge lagen als Steinberge da, Teile der Gebäude waren noch erhalten. Auf dem Gelände fanden gerade Bauarbeiten statt. Es wäre schön, wenn die Anlage nicht weiter zusammen brechen würde…
[url=]http://tripangkor.com/ta-prohm/[/url]
Nach diesem Rundgang war ich schon deutlich abgekämpft und ich hatte den größten Tempel noch vor mir. Wir fuhren in Richtung Angkor Wat. Auf dem Weg dorthin jagte ein Fotomotiv das nächste. Und ich hatte schon so viele Bilder gemacht. Erstaunt war ich, als wir durch eines der alten Tempeltore fuhren. Aber vermutlich lässt sich das gar nicht verhindern.
Ich habe den Fotodienst eingestellt und einfach nur die Bilder, die an mir vorbei huschten angesehen. Manchmal muss man es eben einfach nur genießen, man kann sowieso nicht alles in Bildern festhalten…
Während der Fahrt war mein Driver immer um Konversation bemüht. So auch bei der Fahrt zwischen Ta Phrom und Angkor Wat. Ich bemühte mich redlich, ihn zu verstehen und zu antworten. Dann stieß ich an meine Grenzen und verfluchte meine Faulheit beim Vokabeln lernen. Ich verstand ihn einfach nicht! „lang“ drang an mein Ohr und ich überlegte krampfhaft, was es wohl bedeuten sollte. Ich entschuldigte mich für mein schlechtes Englisch und gestand, dass ich ihn nicht verstand. Nun war er ja nicht auf den Kopf gefallen und formulierte seine Frage neu. Dann fiel bei mir der Groschen und ich verstand ihn. Gleichzeitig war ich erleichtert, dass es nicht nur meinen schlechten Sprachkenntnissen zuzuschreiben war, dass ich ihn nicht verstand. Eigentlich erkundigte er sich nur, ob ich hungrig sei und wo ich meinen „Lunch“ (!) einnehmen wollte. Englisch ist eben auch für ihn eine Fremdsprache.
Da ich zum Frühstück ein riesiges Omelett bekam, war ich noch gut gesättigt und lehnte dankend ab. So wurde ich am Angkor Wat ausgeladen und mein Driver verabschiedete sich für zwei Stunden zum Lunch.
Angkor Wat beeindruckt in seiner Größe und Weite des Geländes. Am Beginn des Weges sieht man nur die äußere Bebauung und die ist schon mächtig.
Auch hier sieht man die Spuren der Zeit und doch ist die Anlage deutlich besser erhalten, als die zuvor gesehenen Tempel.
Der Wassergraben ist breiter, als manch ein Fluss.
Auf dem Weg zur Hauptanlage war es dann sehr heiß. Es war Mittagszeit und hier war weit und breit kein schattenspendender Baum.
In dem Gebäudekomplex war ich wenigstens vor der Sonne geschützt. Die Wärme war manchmal von einem leichten Luftzug gemildert – mir war immer noch heiß!
In dieser Anlage kann man den ganzen Tag verbringen. Ein Ort, voller Religion, Geschichte, Mythologie und Baukunst. Ein aus vier Teilen bestehendes Wandrelief zieht sich einmal im Kreis rund um das Gebäude. Es werden verschiedene Geschichten dargestellt, die man sich von einem der Guides erklären lassen sollte. Die Bilder gingen ineinander über und waren sehr detailliert gearbeitet.
Ich nahm mir Zeit und schlenderte durch das Gemäuer. Und dann, ich hatte gerade den Fotoapparat wieder ausgeschaltet, lief schräg vor mir ein Affe den Gang hinunter. Leider hab ich es nicht geschafft, so schnell den Fotoapparat wieder an den Start zu bringen, da war der kleine pelzige Geselle auch schon um die nächste Ecke weit vorn verschwunden. Haustier mal anders.
Irgendwann kam auch ich im Kern des Tempels an. Lautes Stimmengewirr verriet mir, dass der Turm zu besteigen war. Kurz war ich hin und her gerissen. Der erste Impuls war NEIN. Bei diesen Temperaturen muss ich nicht wer weiß wie viel Stufen hochklettern. Ich hatte ja schon einige Stufen hinter mir.
Dann dachte ich, hier komme ich wohl nicht mehr her und der Blick von dort oben ist bestimmt nicht ohne. Das Stimmengemurmel drang wieder an mein Ohr, mein Blick wanderte (völlig überflüssig) nach oben und eine nicht zählbare Menge chinesischer Touristen rückte in mein Sichtfeld. Da war die Entscheidung gefallen – hier muss ich nicht hoch!
[url=]http://tripangkor.com/angkor-wat/[/url]
Jetzt hatte ich auch genug geschichtsträchtige Steine begutachtet. Langsam ging ich zum verabredeten Treffpunkt, um mich von meinem für diesem Tag ganz persönlichen Chauffeur einsammeln zu lassen.
Fortsetzung folgt...
Das waren dann wohl kambodschanische Pensionen. Mir schlug ein etwas muffiger Geruch entgegen, die Beleuchtung war gleißend hell, aber es schien sauber und ohne sichtbare Mitbewohner.
Ich stieg aus meinen Klamotten und bewegte mich zur Dusche. Es schien sogar warmes und kaltes Wasser zu geben. Ich drehte das Wasser an, stellte auf warm und … sah drei Tropfen. Kein Wasser!?! Nicht das auch noch! Nun war ich dann doch am Ende meiner Kräfte und Geduld. Wenigstens für den Moment.
Ich suchte systematisch das ganze Bad nach weiteren Abstellhähnen ab – nichts. Am Waschbecken gab es ja Wasser. Komisch. Jetzt stellte sich die Frage: gehe ich nochmal raus oder kläre ich das Problem am Morgen. Ich entschied mich für die zweite Variante und nutzte das Waschbecken so gut es ging für eine mäßige Reinigung.
Wenn ich jetzt raus gegangen wäre, hätte der arme Knabe am Empfang dies womöglich nicht überlebt und ich hätte am nächsten Morgen ausziehen müssen…
Nach dieser doch recht langen und anstrengenden Anreise lag ich noch sehr lange wach und konnte nicht einschlafen. Schließlich stand meine innere Uhr auf 20:00 Uhr. Und der Gedanke daran, dass ich morgen um 10:00 Uhr „neuer“ Zeit gefrühstückt haben muss, machte die Sache auch nicht besser…
Irgendwann siegte dann aber doch die Müdigkeit.
Pünktlich um viertel vor neun meldete sich mein Wecker mit seinem Weckauftrag. Oh Mann, die Augen wollten nicht aufgehen, aber wider erwarten hatte ich ganz gut geschlafen.
Nachdem ich nun langsam in die senkrechte Körperhaltung gekommen war, stieg ich in eine mäßige Bekleidung und schlich in Richtung Empfang.
Hier begrüßte mich eine überaus freundliche junge Frau, erkundigte sich nach meinem Befinden und hörte sich meine Frage nach der Quelle des Wassers an. Mit verwundertem Blick eilte sie in mein Zimmer und Bad. Ein Griff zum Duschkopf, eine kleine Drehung in ihrem Handgelenk und der Knopf für den Duschstopp kam zum Vorschein! Aha! Da war dann also des Rätsels Lösung und meine erfrischende Dusche in Reichweite. Ich bedankte mich artig und freute mich auf die reinigende und erfrischende Dusche…
…uuuhh! Diese Dusche war nun mehr als erfrischend! Da ich ja noch genügend Bettwärme in mir hatte und unausgeschlafen war, fühlte sich die Dusche wie ein Gebirgsbach an! Der Regler für die Wassertemperatur war dann doch nur Attrappe oder einfach defekt. Aber immerhin war ich nun wieder bis in die Haarspitzen sauber und halbwegs wach.
Auf dem Weg zum Omelett lief mir ein freundlicher Herr über den Weg und sprach mich auch noch an. Er fragte mich nach meiner Nacht. …?!?
Oh wie peinlich – es war der nette Driver der letzten Nacht und ich hatte ihn nicht erkannt.
Nachdem ich in aller Ruhe gefrühstückt hatte, machten wir uns in dem klimatisierten Taxi auf den Weg zur Tempeltour. Der Driver erzählte mir, dass es zum Jahreswechsel gesetzliche Neuerungen im Kambodscha gab und nun der Fahrer und ein Beifahrer auf Zweirädern einer Helmpflicht unterlagen. Das, was bei uns selbstverständlich ist, ist hier lästig und neu. Aber in Siem Reap fuhr tatsächlich ein großer Teil der Mopedfahrer mit Helm. Und auch viele Beifahrer waren ausgestattet. Da in Kambodscha mehr als zwei Personen auf einem Moped fahren dürfen, liegt hier die Betonung auf zwei Personen mit Helmpflicht.
Wir fuhren ein ganzen Stück durch die Stadt und dann bog das Auto rechts ab und fuhr auf einen weitläufigen Platz an dessen Seite ein langgezogener flacher Gebäudekomplex stand. Im ersten Moment erinnerte mich das Gebäude an den Eingang von einem Zoo in Deutschland. Es waren mehrere Kassenschalter nebeneinander angeordnet. Was dann doch anders war: Vor jedem dieser Schalter stand eine junge Frau. Mein Fahrer forderte mich auf, hier mein Ticket für die Tempelbesichtigung zu lösen. Der Andrang war nicht groß und ich ging an einen freien Schalter. Die junge Frau erkundigte sich nach der Anzahl der Personen, dirigierte mich auf Fußabdrücke auf dem Boden und kassierte den Eintritt. Ich musste einen Augenblick warten und dann wusste ich, was da gerade geschehen war. Ich hatte die kleine Kamera gar nicht wahrgenommen, erst als ich meine Eintrittskarte mit meinem Konterfei darauf bekam. Diese Vorgehensweise fand ich schon bemerkenswert clever. So verhindert man das Weiterreichen der Tickets.
Nun noch ein kleines Stück mit dem Auto weiterfahren und dann waren wir am ersten Tempel.
Mein Fahrer schlug vor, von klein nach groß zu besichtigen. Also begannen wir mit Banteay Kdei.
Ich hatte immer noch mächtig mit den ungewohnten Temperaturen zu kämpfen und stand ständig unter Wasser. Ich verließ das Taxi und stand vor einem großen Portal mit Befestigungsmauern rechts und links davon. Das Bauwerk sah stark verwittert aus. Voller Erwartungen ging ich durch das Portal in das Innere des Tempels. Schon nach den ersten Schritten waren meine Füße voller rotem Staub. Im Innern führte ein Weg zur Hauptanlage, die einige hundert Meter weiter hinten lag. Die Bäume faszinierten mich. So alt…
Ich durchschritt die Tempelanlage, war beeindruckt von der Architektur und den Reliefarbeiten, die sich überall fanden. Leider sieht man der Anlage ihr Alter auch deutlich an. Der Zahn der Zeit nagt sichtbar. Erste Rettungsmaßnahmen wurden durchgeführt, indem man stützende Holzkonstruktionen errichtete.
Ich ging durch den Tempel von Ost nach West und wieder zurück. Dank der großen Bäume war die Sonne nur in abgeschwächter Form zu spüren.
[url=]http://tripangkor.com/banteay-kdei/[/url]
Wieder am Auto ging es nun weiter zum nächsten Tempel. Bis zur Nachrecherche dachte ich, Angkor Thom besichtigt zu haben. Da unterlag ich aber einem akustischen Irrtum. Es klang wie Angkor Thom war aber Ta Phrom.
Hier habe ich meinen persönlichen Favoriten gefunden auch wenn ich noch nicht wusste, wie Angkor Wat aussieht.
Ta Phrom wird zu Recht auch der Dschungeltempel oder Urwaldtempel genannt. Es ist unbeschreiblich, welche Dimensionen die Bäume auf diesem Gelände haben. Bei der Betrachtung meiner Fotos schien uns, als würden die Bäume und mächtigen Wurzeln gleich in Bewegung kommen und wie in einem Märchenfilm die Regie über das Treiben übernehmen. Vor Ort war ich begeistert, wie schon lange nicht mehr von dieser Kraft der Natur.
Die Steine der Anlage waren nicht so verwittert wie in dem Tempel zuvor, jedoch waren viele Mauern einfach eingestürzt. Teile der Gänge lagen als Steinberge da, Teile der Gebäude waren noch erhalten. Auf dem Gelände fanden gerade Bauarbeiten statt. Es wäre schön, wenn die Anlage nicht weiter zusammen brechen würde…
[url=]http://tripangkor.com/ta-prohm/[/url]
Nach diesem Rundgang war ich schon deutlich abgekämpft und ich hatte den größten Tempel noch vor mir. Wir fuhren in Richtung Angkor Wat. Auf dem Weg dorthin jagte ein Fotomotiv das nächste. Und ich hatte schon so viele Bilder gemacht. Erstaunt war ich, als wir durch eines der alten Tempeltore fuhren. Aber vermutlich lässt sich das gar nicht verhindern.
Ich habe den Fotodienst eingestellt und einfach nur die Bilder, die an mir vorbei huschten angesehen. Manchmal muss man es eben einfach nur genießen, man kann sowieso nicht alles in Bildern festhalten…
Während der Fahrt war mein Driver immer um Konversation bemüht. So auch bei der Fahrt zwischen Ta Phrom und Angkor Wat. Ich bemühte mich redlich, ihn zu verstehen und zu antworten. Dann stieß ich an meine Grenzen und verfluchte meine Faulheit beim Vokabeln lernen. Ich verstand ihn einfach nicht! „lang“ drang an mein Ohr und ich überlegte krampfhaft, was es wohl bedeuten sollte. Ich entschuldigte mich für mein schlechtes Englisch und gestand, dass ich ihn nicht verstand. Nun war er ja nicht auf den Kopf gefallen und formulierte seine Frage neu. Dann fiel bei mir der Groschen und ich verstand ihn. Gleichzeitig war ich erleichtert, dass es nicht nur meinen schlechten Sprachkenntnissen zuzuschreiben war, dass ich ihn nicht verstand. Eigentlich erkundigte er sich nur, ob ich hungrig sei und wo ich meinen „Lunch“ (!) einnehmen wollte. Englisch ist eben auch für ihn eine Fremdsprache.
Da ich zum Frühstück ein riesiges Omelett bekam, war ich noch gut gesättigt und lehnte dankend ab. So wurde ich am Angkor Wat ausgeladen und mein Driver verabschiedete sich für zwei Stunden zum Lunch.
Angkor Wat beeindruckt in seiner Größe und Weite des Geländes. Am Beginn des Weges sieht man nur die äußere Bebauung und die ist schon mächtig.
Auch hier sieht man die Spuren der Zeit und doch ist die Anlage deutlich besser erhalten, als die zuvor gesehenen Tempel.
Der Wassergraben ist breiter, als manch ein Fluss.
Auf dem Weg zur Hauptanlage war es dann sehr heiß. Es war Mittagszeit und hier war weit und breit kein schattenspendender Baum.
In dem Gebäudekomplex war ich wenigstens vor der Sonne geschützt. Die Wärme war manchmal von einem leichten Luftzug gemildert – mir war immer noch heiß!
In dieser Anlage kann man den ganzen Tag verbringen. Ein Ort, voller Religion, Geschichte, Mythologie und Baukunst. Ein aus vier Teilen bestehendes Wandrelief zieht sich einmal im Kreis rund um das Gebäude. Es werden verschiedene Geschichten dargestellt, die man sich von einem der Guides erklären lassen sollte. Die Bilder gingen ineinander über und waren sehr detailliert gearbeitet.
Ich nahm mir Zeit und schlenderte durch das Gemäuer. Und dann, ich hatte gerade den Fotoapparat wieder ausgeschaltet, lief schräg vor mir ein Affe den Gang hinunter. Leider hab ich es nicht geschafft, so schnell den Fotoapparat wieder an den Start zu bringen, da war der kleine pelzige Geselle auch schon um die nächste Ecke weit vorn verschwunden. Haustier mal anders.
Irgendwann kam auch ich im Kern des Tempels an. Lautes Stimmengewirr verriet mir, dass der Turm zu besteigen war. Kurz war ich hin und her gerissen. Der erste Impuls war NEIN. Bei diesen Temperaturen muss ich nicht wer weiß wie viel Stufen hochklettern. Ich hatte ja schon einige Stufen hinter mir.
Dann dachte ich, hier komme ich wohl nicht mehr her und der Blick von dort oben ist bestimmt nicht ohne. Das Stimmengemurmel drang wieder an mein Ohr, mein Blick wanderte (völlig überflüssig) nach oben und eine nicht zählbare Menge chinesischer Touristen rückte in mein Sichtfeld. Da war die Entscheidung gefallen – hier muss ich nicht hoch!
[url=]http://tripangkor.com/angkor-wat/[/url]
Jetzt hatte ich auch genug geschichtsträchtige Steine begutachtet. Langsam ging ich zum verabredeten Treffpunkt, um mich von meinem für diesem Tag ganz persönlichen Chauffeur einsammeln zu lassen.
Fortsetzung folgt...