Ja, @Helianthus, es gibt wirklich verschiedene Künste. Irgendwie hast Du meinen momentanen Nerv getroffen....
Ein zeitlich begrenztes Alleinsein kann schön sein.
Einsam sein, ist fürchterlich, und wenn man zu zweit einsam ist, ist das grausam. Ist das beendet,
will man sich mit dem zerstörten Lebensmodell, das man mal hatte, abfinden, sich neu orientieren, mit Einigem arrangieren. Es fehlt so vieles, wenn man plötzlich der Übriggebliebene von Vier ist, man "muss" sich auf sich besinnen.
Mit sich alleine sein ist bis zu dem Punkt kein Problem, da die Gedanken kommen, es wäre doch schön, sich jetzt mit jemandem über das leckere Essen zu unterhalten, oder dicht neben sich einen anderen Atem als den eigenen zu hören, wie schön es wäre, über ein besonders tolles Mondscheinbild in der Galerie gemeinsam zu philosophieren....
Man vermisst, nachdem man sich morgens in den Tag verabschiedet hat, das sich auf abends Freuen...
Doch jeden Tag geht´s ein Stückchen mehr in die neue Richtung, gibt´s ein sich mit dem Ertragen auseinandersetzen.
Ja, es macht unabhängig. Aber ausgeglichen? Ich denke nicht...
denn trotzdem fühlt man genau so:
https://www.youtube.com/watch?v=8HWUQW49wBk
Die Kunst...
09.02.2016 22:53
Die Kunst...
09.02.2016 22:53
Die Kunst...
... des Alleinseins.
Heute bekam ich die Aufforderung „Schreib mal wieder einen Text. Wäre schön, mal wieder was von Dir zu lesen!“ Hmm, so auf Kommando? Das ist immer etwas schwierig, aber die Aufforderung kurz setzen lassen und dann waren gleich mehrere Themen in meinem Kopf. Also erfülle ich den Wunsch und setze mich mit einer Tasse Kaffee an die Tastatur und schreibe…
Wenn man sein Leben mehr oder weniger allein verbringt, kann man unter Umständen feststellen, ob man die Kunst des Alleinseins beherrscht.
Ich friste mein Dasein seit einiger Zeit allein. Das heißt nicht, das ich ein Eremit bin und keine zwischenmenschlichen Kontakte pflege, aber ich gehe am Abend im Allgemeinen allein ins Bett, stehe am Morgen dann auch allein auf, frühstücke selten in Gesellschaft, es erwartet mich niemand zum Feierabend - eben das Leben eines so genannten alleinstehenden Menschen, neudeutsch Single.
Und heute musste ich mal wieder darüber nachdenken, wie gut ich mit dem Alleinsein zurechtkomme. Hätte ich ein Haustier, würde ich es nicht mehr als Alleinsein bezeichnen.
Meine Katzen haben das irdische Leben gegen das auf der Wolke getauscht und ich habe aufgrund meiner häufigen Ausflüge darauf verzichtet, diese Lücke zu schließen. Später mal wieder…
Tja, wie gut komme ich damit zurecht, keinen Gesprächspartner zu haben? Nur ein Beispiel, an dem man diesen Umstand betrachten kann.
Ich habe nicht bewusst damit gehadert, allein zu sein. Aber in der ersten Zeit habe ich mich auch nicht wohl gefühlt, so ganz allein in meinen vier Wänden zu sein. Da war keiner mehr, mit dem ich bestimmte anstehende Aufgaben und Termine besprechen konnte. Ich musste plötzlich nicht mehr eilig nach Hause, weil jemand auf mich wartete. Essen kochen – nur noch für mich. Und hier stellte sich schnell die Frage, ob sich das überhaupt lohnt. Doch tut es. Ich koche nicht mehr so oft oder regelmäßig, aber wenn ich mich in die Küche begebe, lohnt es sich auch für einen Einzelnen.
Alleinsein mit meinen Gedanken. Der bewusste Umgang mit meinen Gedanken. Das habe ich im letzten Jahr ganz gut hin bekommen und gelernt. Hilfreich ist es sicherlich auch, hier immer mal wieder einen Text zu schreiben. So wie heute. Das ist dann ein gutes Ventil, meine Gedanken auch mitzuteilen.
Die Kunst des Alleinseins… doch es ist tatsächlich eine Kunst. Wenn man es wie ich immer gewohnt war, sich über den Familienalltag auszutauschen, fehlt da plötzlich etwas. Das Alleinsein will gelernt sein…
An manchen Tagen war es schwer zu ertragen und ich wusste nicht, was da schwer zu ertragen war. Ich musste erst wieder lernen, die Zeit tagsüber auch mal mit einem guten Buch oder guter Musik zu nutzen. Nicht rumwuseln, sondern sich setzten und der Musik hingeben…
Heute beobachte ich, dass ich immer öfter das Alleinsein bewusst lebe. Und ich kann es bewusst ertragen, kann es sogar schon genießen. Früher wäre ich NIE allein einen Kaffee trinken gegangen oder hätte mich irgendwo in ein Café oder auf eine Parkbank gesetzt, um zu lesen oder zu schreiben. Oder einfach das Umfeld zu beobachten.
Vor einigen Wochen war ich allein im Urlaub. Weit weg. Allein reisen, allein umsteigen, allein Wartezeiten überbrücken, allein Sehenswürdigkeiten ansehen, allein essen gehen… Es war gut zu ertragen. Natürlich ist es schöner, dieses alles mit jemandem zusammen zu erleben, aber wenn eben keiner da ist, geht es auch allein. Ich habe es gelernt, auch allein all dieses erLEBEN zu können…
Und eine weitere gute Erfahrung habe ich im Urlaub gemacht: Ich kann mit jemandem zusammen schweigen. Diese Erfahrung ist ganz neu. Gemeinsam bei einem Getränk zu sitzen und den Gedanken nachhängen, die Umgebung zu beobachten und zu schweigen. GEMEINSAM schweigen. Nicht, weil man sich nichts zu sagen hat, sondern weil man den Moment genießt…
Ein kleiner Nachtrag: Ich habe hier nicht von Einsamkeit geschrieben! Es ging um die Gedanken, es ertragen zu können, mit sich allein zu sein. Eben nicht mit dem Umstand zu hadern, keinen Partner zu haben.
Und das ist eigentlich eine gute Erfahrung, wenn man es kann. Es macht unabhängig und ausgeglichen.
Heute bekam ich die Aufforderung „Schreib mal wieder einen Text. Wäre schön, mal wieder was von Dir zu lesen!“ Hmm, so auf Kommando? Das ist immer etwas schwierig, aber die Aufforderung kurz setzen lassen und dann waren gleich mehrere Themen in meinem Kopf. Also erfülle ich den Wunsch und setze mich mit einer Tasse Kaffee an die Tastatur und schreibe…
Wenn man sein Leben mehr oder weniger allein verbringt, kann man unter Umständen feststellen, ob man die Kunst des Alleinseins beherrscht.
Ich friste mein Dasein seit einiger Zeit allein. Das heißt nicht, das ich ein Eremit bin und keine zwischenmenschlichen Kontakte pflege, aber ich gehe am Abend im Allgemeinen allein ins Bett, stehe am Morgen dann auch allein auf, frühstücke selten in Gesellschaft, es erwartet mich niemand zum Feierabend - eben das Leben eines so genannten alleinstehenden Menschen, neudeutsch Single.
Und heute musste ich mal wieder darüber nachdenken, wie gut ich mit dem Alleinsein zurechtkomme. Hätte ich ein Haustier, würde ich es nicht mehr als Alleinsein bezeichnen.
Meine Katzen haben das irdische Leben gegen das auf der Wolke getauscht und ich habe aufgrund meiner häufigen Ausflüge darauf verzichtet, diese Lücke zu schließen. Später mal wieder…
Tja, wie gut komme ich damit zurecht, keinen Gesprächspartner zu haben? Nur ein Beispiel, an dem man diesen Umstand betrachten kann.
Ich habe nicht bewusst damit gehadert, allein zu sein. Aber in der ersten Zeit habe ich mich auch nicht wohl gefühlt, so ganz allein in meinen vier Wänden zu sein. Da war keiner mehr, mit dem ich bestimmte anstehende Aufgaben und Termine besprechen konnte. Ich musste plötzlich nicht mehr eilig nach Hause, weil jemand auf mich wartete. Essen kochen – nur noch für mich. Und hier stellte sich schnell die Frage, ob sich das überhaupt lohnt. Doch tut es. Ich koche nicht mehr so oft oder regelmäßig, aber wenn ich mich in die Küche begebe, lohnt es sich auch für einen Einzelnen.
Alleinsein mit meinen Gedanken. Der bewusste Umgang mit meinen Gedanken. Das habe ich im letzten Jahr ganz gut hin bekommen und gelernt. Hilfreich ist es sicherlich auch, hier immer mal wieder einen Text zu schreiben. So wie heute. Das ist dann ein gutes Ventil, meine Gedanken auch mitzuteilen.
Die Kunst des Alleinseins… doch es ist tatsächlich eine Kunst. Wenn man es wie ich immer gewohnt war, sich über den Familienalltag auszutauschen, fehlt da plötzlich etwas. Das Alleinsein will gelernt sein…
An manchen Tagen war es schwer zu ertragen und ich wusste nicht, was da schwer zu ertragen war. Ich musste erst wieder lernen, die Zeit tagsüber auch mal mit einem guten Buch oder guter Musik zu nutzen. Nicht rumwuseln, sondern sich setzten und der Musik hingeben…
Heute beobachte ich, dass ich immer öfter das Alleinsein bewusst lebe. Und ich kann es bewusst ertragen, kann es sogar schon genießen. Früher wäre ich NIE allein einen Kaffee trinken gegangen oder hätte mich irgendwo in ein Café oder auf eine Parkbank gesetzt, um zu lesen oder zu schreiben. Oder einfach das Umfeld zu beobachten.
Vor einigen Wochen war ich allein im Urlaub. Weit weg. Allein reisen, allein umsteigen, allein Wartezeiten überbrücken, allein Sehenswürdigkeiten ansehen, allein essen gehen… Es war gut zu ertragen. Natürlich ist es schöner, dieses alles mit jemandem zusammen zu erleben, aber wenn eben keiner da ist, geht es auch allein. Ich habe es gelernt, auch allein all dieses erLEBEN zu können…
Und eine weitere gute Erfahrung habe ich im Urlaub gemacht: Ich kann mit jemandem zusammen schweigen. Diese Erfahrung ist ganz neu. Gemeinsam bei einem Getränk zu sitzen und den Gedanken nachhängen, die Umgebung zu beobachten und zu schweigen. GEMEINSAM schweigen. Nicht, weil man sich nichts zu sagen hat, sondern weil man den Moment genießt…
Ein kleiner Nachtrag: Ich habe hier nicht von Einsamkeit geschrieben! Es ging um die Gedanken, es ertragen zu können, mit sich allein zu sein. Eben nicht mit dem Umstand zu hadern, keinen Partner zu haben.
Und das ist eigentlich eine gute Erfahrung, wenn man es kann. Es macht unabhängig und ausgeglichen.
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 11.02.2016 20:23
ich liebe den Spruch von den Amis "Love it or leave it" das sollte insbesondere auch für Beziehung / Ehe gelten