Liebe

Liebe
Da gab es hier im Blog einen Text über die Liebe. Ja, da kann man über die eine oder andere These sicherlich streiten. Aber es war ein Anstoß, über die Liebe und das Leben mal intensiv nachzudenken. Wie war das bisher? Wen liebe ich oder habe ich mal geliebt? Welche Formen der Liebe gibt es? Ein sehr weites Feld. Und als ich so darüber nachdachte, stellte ich fest, wie unterschiedlich Liebe sein kann. Jedes Mal ein ehrliches Gefühl und immer völlig anders. Und doch war die große Liebe nur zweimal dabei. Die wirklich große Liebe. Die erste große Liebe ist schon sehr lange her. Aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Das Gefühl, als wir uns endlich gefunden hatten, das Glück miteinander, das Gefühl, als es beendet wurde. Der Schmerz, die Ohnmacht, die Hilflosigkeit. Und wir waren noch so jung. Auch heute noch denke ich an A. mit einem liebevollen Gefühl. Obwohl es lange gedauert hat, bis ich die Liebe zu ihm überwunden habe.
Die zweite große Liebe ist noch sehr präsent. Und weil sie so sehr viel intensiver war (und noch ist) als die vorhergegangenen wage ich zu klassifizieren und die Gefühle zu diesen zwei Menschen hervorzuheben. Es ist nicht zu beschreiben, nicht in Worte zu fassen. Wie sehr man liebt, merkt man vielleicht erst, wenn man es wieder verloren hat.
Liebe – dieses Wort ist für mich sehr groß in seiner Bedeutung. Vielleicht habe ich mich in der Vergangenheit daher auch so schwer getan, von Liebe zu sprechen. Vielleicht auch, weil die erste große Liebe eben so groß war, dass alles folgende nicht vergleichbar war. Bis jetzt. Aber auch hier ist es nicht vergleichbar bzw. ist es ein die erste große Liebe übertreffendes Gefühl. Und hier war ich das erste Mal bereit von Liebe zu sprechen. Ein so überwältigendes Gefühl, neu und in dieser Form noch nicht erlebt. Ja und dann stellt sich die Frage nach der Erwiderung. Stimmt, es bedarf grundsätzlich nicht der Erwiderung. Es ist eben nur entscheidend dafür, ob die Liebe ein himmelhochjauchzen oder zu Tode betrübt hervorruft. Das ändert ja erst mal nichts an dem Gefühl an sich. Es ist nur eben entscheidend dafür, ob sich der Raum, den ich betrete, auch ohne Beleuchtung erhellt oder ob ich weiß wie eine Kalkwand mit tiefen Augenringen umherwandle.
Jetzt kann ich dankbar sein dafür, zweimal auf einen Menschen getroffen zu sein, der mich so sehr verzaubert hat. Oder ich muss mich damit abfinden, diese starke Zuneigung zu einem anderen Menschen wohl nicht noch einmal in dieser Intensität zu erleben, da es ja wohl nur alle dreißig Jahre mal vorkommt.
Aber wer weiß schon, wer oder was noch so kommt…

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