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Das Gepäck des Lebens

Das Gepäck des Lebens
In einem der Blogbeiträge hier habe ich einen Text gelesen, in dem es um unsere „Altlasten“ und den Begriff an sich ging. Es ist kein schöner Begriff und einiges, das ich im Gepäck habe, hat einen bitteren Beigeschmack. Ähnlich unschön, wie der Begriff. Unbewusst hatte ich mein Gepäck in den letzten Jahren mit beiden Händen vor mich her getragen und mir meine Sicht ins Leben verstellt.

Manche Dinge brauchen ihre Zeit. So auch die Heilung so manches „Schwerthiebs“. Wohl dem, der solche Erlebnisse gut und schnell verarbeiten kann. Es werden aber immer Narben zurück bleiben. Und Erinnerungen. Manchmal werden sie überlagert und zurück gedrängt von neuen (besseren) Erlebnissen und Erfahrungen. Manchmal aber eben nicht. Spätestens dann müssen sie bewusst aufgearbeitet werden bzw. angenommen als einen Teil Deines Lebens.

Und so platt der Spruch auch klingen mag, wenn Du ganz tief in Deiner ganz persönlichen Misere steckst:
Je schwieriger die Situation ist, desto gestärkter tritt man heraus.

Ich kann Dir versichern: ES STIMMT. Wenn Du Glück hast, hast Du Menschen an Deiner Seite, die Dir durch so manch schwierige Phase helfen. Dann geht es vielleicht schneller, in jedem Fall besser.

Glücklicherweise habe ich den Blick für die schönen Dinge nicht verloren. Z.B. die Ruhe, die so laut sein kann… das Rauschen des Wassers… der Wind, der leise Dich umweht… oder Dir die düsteren Gedanken aus dem Kopf bläst… wie schön der blaue Himmel ist bei Sonnenschein!

Der Duft des Waldes – Ameisen, Kiefern, Pilze…, das Singen der Vögel – Amsel, Schwalbe, Kuckuck, Meise…, die Weinbergschnecke, die tapfer den Weg quert…, der Schmetterling auf Nektarsuche… das emsige Treiben des Bienenvolkes und der Duft den es umgibt…

Ein gutes Buch – spannend, lustig, biographisch, verschiedene Charaktere zeichnend, Situationskomik – so viele verschiedene Themen…

Eine Tasse frisch gebrühten Kaffees… eine Schale kräftigen schwarzen Tees mit Milch und Kandis… und am Abend auch gern ein Glas guten Rotweins…

Und das wichtigste überhaupt: die Menschen in meinem Leben! Die Gespräche mit ihnen, die Aktivitäten, das Tanzen, Lachen und Singen…

Ich habe mein Gepäck abgestellt und tief durchgeatmet. Da auch dieser Teil zu meinem Leben gehört und ich es nicht einfach stehen lassen kann, habe ich Rollen drunter montiert. Nun kann mir mein Gepäck in angemessenem Abstand folgen ohne dass es mich belastet oder behindert. Und wenn ich mich umdrehe, sehe ich nicht nur die Schattenseiten sondern auch die guten Zeiten.

Und ich weiß, es ist wieder gut.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 18.02.2015 22:54
Ist ´ne prima Idee mit den Rollen, da bin ich noch nicht drauf gekommen.
Dafür ähnelt mein Blick für die schönen Dinge Deinem Blick.
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