eine wahre geschichte die das leben schrieb....

eine wahre geschichte die das leben schrieb....
MELLO...
(autor unbekannt)

gestern zufällig im internet gelesen und wollte sie euch nicht vorenthalten.

könnten sich sogar einige menschen ein beispiel daran nehmen.

Dies wollte ich euch schon lange einmal schreiben, habe aber nie die richtigen Worte gefunden.
Vielleicht hat der eine oder andere von euch die Muße und Geduld, diese lange wahre Geschichte zu lesen:
Es begann im Februar 1994 hier bei uns. Das Erlebte lässt mich in all den Jahren nicht zur Ruhe kommen und hat meine tiefe Liebe zu Katzen mitgeprägt. Draußen hatten wir tiefe Minusgrade und es wehte ein eisiger Wind. Wir saßen beim Frühstück, als uns ein wild gemusterter Katzenkopf durch das Fenster anschaute.

Wir näherten uns vorsichtig und sahen eine Katzenmama unser späteres Trinchen mit noch zwei winzigen Babies draußen sitzen. Die Babies froren entsetzlich, denn sie hatten noch kein richtiges Fell und trippelten von einem Pfötchen aufs andere. Wir stellten sofort Weichfutter raus, was die Katzenmama sofort eilig wegfraß. Die Babies hatten Angst vor uns und hielten weiten Abstand.

Was tun? In aller Eile bauten wir eine den Umständen entsprechende ausgepolsterte Katzenhöhle mit Zugang inmitten eines großen Holzstoßes im Garten, den wir dafür mühevoll auseinander nahmen und wieder zusammenbauten. Wir setzten die Katzenmama vor den Eingang, sie kroch tatsächlich hinein, blieb eine Weile und lockte dann gurrend ihre beiden Babies, die ihrer Mama hineinfolgten. Geschafft, sie blieben drin. Wir waren glücklich! Unsere Tochter ging später noch mal mit Futter hin, rief, und die Katzenmama kam sofort aus dem Versteck. Als sie sie streichelte, hüpfte sie auf ihren Schoß und kroch unter ihre warme Jacke. Sie blieb fast eine geschlagene Stunde draußen sitzen, weil sie Katzenmama Trinchen nicht aus der warmen Jacke nehmen wollte.

Am nächsten Morgen geschah etwas sehr seltsames. Als ich Futter hinaus brachte, saß ein wunderschön gezeichneter Jungkater, rot, mit seitlichen dunklen Streifen, direkt vor dem Eingang der Katzenhöhle. Ich schätze ihn auf 6 – 7 Monate. Er war nicht handzahm, ließ sich also nicht anfassen. Als ich mich näherte, lief er ein paar Meter weg, blieb aber in unmittelbarer Nähe. Trinchen kam mit ihren Babies raus und alle drei fraßen die Näpfe leer.
Als ich mit weiterem Futter für das Katerchen wiederkam, sah ich zu meinem Erstaunen, wie der Jungkater die beiden Babies gerade zusammentrieb (wie ein Hütehund) und mit Zuhilfenahme seiner Pfötchen vor den Höhleneingang bugsierte. Die Babies verschwanden in der Höhle und der Kater kam zurück, setzte sich neben Trinchen und fraß sein Futter. Aha, Trinchen kannte ihn also. Später festigte sich unsere Vermutung, dass er einen Wurf zuvor geborener Sohn von ihr ist.

Die nun folgenden Erlebnisse der nächsten Tage werden wir unser Leben nicht vergessen. Der Kater spielte für Trinchen und ihre beiden Babies den Beschützer, war immer in ihrer Nähe und achtete sorgsam darauf, dass die Babies nicht weit wegliefen. Draußen hatten wir inzwischen 12 Grad Minus und wir holten Trinchen in den warmen Flur und fingen auch ihre Babies ein. Nur Katerchen Mello, wie wir ihn wegen seiner melonenförmigen Steifen genannt haben, traute sich nicht ins Haus, trotzdem er uns schon recht nah heran ließ. Wir sorgten uns sehr um ihn, weil er nun die Babies und Trinchen nicht mehr zur Verfügung hatte.

Im Flur war unsere Katzenklappe, doch Trinchen blieb mit ihren Babies gern drin. Sie schaute durch die Klappe mal nach draußen, aber machte keine Anstalten, zu gehen. Dann hörten wir ein zartes Gurren und Maunzen draußen vor der Tür. Dort saß Katerchen Mello mit einer Maus im Maul. Er legte sie auf dem Abtreter ab, Trinchen sprang raus, holte die Maus rein und legte sie ihren Babies vor, die sie beschnupperten, dann fraß Trinchen sie selber auf. Dieser Vorgang wiederholte sich oftmals. Mello saß in eisiger Kälte draußen auf unserem Vorleger, hielt Wache und sorgte für Mäuse-Nachschub. Ins Haus zu kommen traute er sich immer noch nicht.

14 Tage gingen dahin, die Babies wurden größer und auch Trinchen ging mittlerweile durch die Klappe auf Spaziergänge. Irgendwann folgten ihr die Babies, draußen war Mello nach wie vor auf ihren Fersen und scheuchte sie nach kurzer Zeit immer wohlbehütet zurück durch die Katzenklappe. Nach wie vor besorgte er Mäuse, die er am Leben ließ und die Babies gurrend nach draußen locke. Dieses Katerchen war wirklich unbeschreiblich fürsorglich, fast schon menschlich.

Katerchen Mello war inzwischen handzahm und wir waren überglücklich, als er eines Tages im Flur saß. Unsere anderen Katzen (zu dem Zeitpunkt 3 Kater: Minzel, Candy und Arnold) reagierten recht gleichgültig auf den Neuzuwachs. Dass er bei uns bleiben sollte war klar, zumal er sich sehr an unsere Tochter hängte, die er auf Schritt und Tritt verfolgte. Froh waren wir, als wir dann die Babies vermitteln konnten. Wir ließen Mello kastrieren und damit begann leider für ihn eine dramatische Zeit. Unser Kater Candy tolerierte ihn nicht mehr und Mello lebte in ständiger Angst und auf ständiger Flucht vor dessen bösen Angriffen.

Hin und wieder saß er noch vor der Haustür, aber die Zeit, wo er ständig präsent war, war vorbei. Eines Tages kam mein Mann nach Hause, steigt im Carport aus dem Wagen und sieht Mello am anderen Ende der Auffahrt auf einem großen Feldstein sitzen. Er schaute unentwegt schräg rüber zu unserem Haus, dann drehte er sich um und ging langsam fort. Mein Mann sagte mit traurig-ernster Miene zu mir, „Mello kommt nicht wieder, der hat gerade Abschied genommen!“. Ich wollte es nicht wahr haben, aber es stimmte. Er ist fortgegangen. Wir haben ihn seit dem nie wieder gesehen, nur Trinchen blieb all die Jahre bei uns bis sie sich vor 3 Jahren zum Regenbogen aufmachte.

Jetzt laufen mir wieder die dummen Tränen. Wie kann es nur sein, dass man weit über 10 Jahre so ein Erlebnis nicht wegstecken kann? Noch heute, wenn ich durch’s Dorf fahre, suchen meine Augen nach einem wunderschönen rot-gestreiften Kater, den ich einfach nicht vergessen kann.

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