Novembernebel
Gedicht eins
Ick trink’ ja eijentlich keen Schnaps
Stattdessen liebe ick den Happs
Von manchen richtich leckren Bissen
Wenn sie errejen mein Jewissen
Doch neulich, ick, im Weinlabor
Ne neue Mischung ick erkor
Weil mir die Langeweile halt
Dort hielt und Füße - warn auch kalt
So nahm ick hiervon kleenet Büschen
Und davon auch und ließet mischen
In der Retorte, wie man's tut
Damit det Zeuch wird richtich jut
Als ick probierte
Rebellion!
So brannte mir der Magen schon
Und trübe wurde mir die Sicht
Und gleich drauf heiß und doch erfrischt
Det is dem Schlürfer een Jeschenk!
So taufe ick det Schnapsjetränk
Den trüben lecker Aljohol
Novembernebel
Hicks…
Zum Wohl!
Gedicht zwei
Das Thema, hinten aufgerollt
Ein Wort kommt raus – so nicht gewollt
Doch anders, scheinbar, geht es nicht
Und führt ja trotzdem auch zum Licht
Das Wort, es blendet wie die Sonn’
Ich lese: Lebenrebmevon
Wobei, weit hergeholt von eben
Verbuchselt steht:
Leben von Reben
Aha!
Das heißt im Wörterbluff
Ergib dich doch ganz schnell dem Suff
Bei solchem Wetter, das, zum Hohn
Entgegenwirkt, der Depression?
Nun gut, ich fühl’ mich inspiriert
Und nein, ich hab's nicht ausprobiert
Doch scheint es Heilung in der Not
Wenn wieder diese „Geilheit“ droht