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wir sitzen alle in einem boot..

wir sitzen alle in einem boot..
Vor einiger Zeit verabredete eine deutsche Firma ein jährliches Wettrudern gegen eine japanische Firma, das mit einem Achter auf dem Rhein ausgetragen werden sollte.

Beide Mannschaften trainierten lange und hart, um ihre höchste Leistungsstufe zu erreichen. Als der große Tag gekommen kam, waren beide Mannschaften topfit, doch die Japaner gewannen mit einem Vorsprung von einem Kilometer.

Nach dieser Niederlage war das deutsche Team sehr betroffen und die Moral war auf dem Tiefpunkt. Das obere Management entschied, daß der Grund für diese vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden mußte. Ein Projekt-Team wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und um geeignete Abhilfemaßnahmen zu empfehlen. Nach langen Untersuchungen fand man heraus, daß bei den Japanern sieben Leute ruderten und ein Mann steuerte, während im deutschen Team ein Mann ruderte und sieben steuerten.

Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma, die eine Studie über die Struktur des deutschen Teams anfertigen sollte. Nach einigen Monaten und beträchtlichen Kosten, kamen die Berater zu dem Schluss, daß zu viele Leute steuerten und zu wenige ruderten. Um einer weiteren Niederlage gegen die Japaner vorzubeugen, wurde die Teamstruktur geändert. Es gab jetzt vier Steuerleute, zwei Obersteuerleute, einen Steuerdirektor und einen Ruderer.
Außerdem wurde ein Leistungsbewertungssystem eingeführt, um dem Ruderer mehr Ansporn zu geben. Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben. Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit einem Vorsprung von zwei Kilometern.

Das Management entließ den Ruderer wegen schlechter Leistungen, verkaufte die Ruder und stoppte alle Investitionen für ein neues Boot. Der Beraterfirma wurde ein Lob ausgesprochen und das eingesparte Geld wurde dem oberen Management ausgezahlt.

Kommentare

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wolkenmaler 23.08.2012 19:41
Irgendwas stimmt an der Geschichte nicht. Ich arbeite in einer japanischen Firma.

Wahrscheinlich ist die beschriebene Personalstruktur korrekt. Aber bei den Japanern hatten von den sieben Ruderern höchstens vier ein Ruder, während drei schwimmend dem Boot zusätzlich Schub verleihen sollten. Schließlich konnte es nicht sein, dass da drei Leute untätig rumsitzen. Und der eine Steuermann sagte jedem Ruderer auch etwas anderes. So sah es von außen ameisenemsig aus, doch so richtig vorwärts kamen sie nicht. So kann es durchaus sein, dass das deutsche Boot doch gewann und zudem noch während der tariflichen Arbeitszeit das Ziel erreichte, während die Japaner Überstunden für lau schoben.
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