Blöde Fliege
Ich sitz allein im Kerzenschummer
Lesend
Kommt ein großer Brummer
Klatscht idiotisch hin und her
Fliegend, logisch, kreuz und quer
Augen, meine, sind zwar schnell
Aber Fliege, aktuell
Schneller ist
Ich kann sie spüren
Wenn wir uns im Weg berühren
Einmal ist sie da und dort
Plötzlich aber wieder fort
Hm, denk ich, das wird ja heiter
Und so geht das immer weiter
Unterdessen auf dem Herd
Hunger hab ich, wie ein Pferd
Kocht mein Essen leise, sacht
Dessen Duft mir Esslust macht
Plötzlich
kommt die Fliege wieder
Brummend, launisch, im Gefieder
Ihrem Selbst
Per Kapriolen
Lässt der Blick sie kaum einholen
Muss kurz raus und lass den Täter
In der Küche und dann später
Komm zurück, und
Fliege weg
Wieder mal, liegt wohl im Dreck?
Essen ist nun fertig und
Schieben will ich's in den Mund
Doch mir scheint es angemessen
Liegt die Fliege nun im Essen?
Denn
Sie fehlt, ist seitdem weit
Auch der Klang fehlt weit und breit
Ob ich hab sie schon verdaut?
Hm, mir nun, klein wenig, graut
Zweifelnd rühre ich im Topfe
Währenddessen raucht’s im Kopfe
Aber, wie die Frage schwebt
Hab's bis jetzt ja überlebt…